46 7()eiße Stetne Blumenstrauß im Zimmer . Es ist Abend. Weiße Sterne, krauses Blattgeranke. Duft entströmt in unsichtbaren Weilen, mengt sich mit der Dämmerungen Schleier, die sich tiefer, immer tiefer senken. Schon verblaßt des Blattwerks grüne Fülle , es verlöschen Farben, Linien , Schatten. Natut hält alles mütterlich umfangen und es schimmern nur noch aus dem Dunkel , blaß und schemenhaft, die weißen Sterne. Othmar Capellu1ann Laugend _f!.ichtez Nun ist der Som,,uer leise fortgegangen Wir wurde11 seines Abschieds kau11-1 gewahr, Weil überall noch b~111te Blumen prangen Und tausend Lichter leuchten seltsam /da,·. Wie jedes Jahr verspüren wi,· banges Ahnen , Wenn Blätter fallen und die Wachtel schweigt , 0 Menschenherz! es ist ein heimlich Mahnen , Was sich im letzten Blü/111 , im Herbstgold zeigt. Bald werden sich die Wiesen gra u verfärben Und Vögel ziehn iin Südlandzug vorbei , Die Adurerde ist voll Duft, vo ll herben, Im Hochwald tönt der Hirsche11 Brnnftgesch rei . Ver färbte Blätter glühen an den Zweigen , Das ist der Herbst , der still und früchtensd1wer In Bäumen hängt , daß sich die Aste 11eige11 Und ewig reift bei seiner Wiederl~ehr. Hans Sd11-11idhuber 7 11
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