Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1968

Zunftwesens, Mobiliar und Fahrzeuge aus d er bäuerliclien Umgebung, eine Orgeluhr, di e wahrsche inlich di e einzige in Österreich ist , und landwirtschaftliches Gerät für Getre idebau, Obstverwertung, Milchwirtschaft und Fl ach sbau umfaßt. In d er bäde rgeschichtli ch en Abte ilung s t eh en Tragsänften und eine „Nobelbabine" . D e r einzige in Österreich exis tierende Knochens tampf, ein wahres Un getüm, war vor e in paar Jahrzehnten noch in Betri eb . Eine Ge treideputzmühle, e in sogenannte r Tri e r , wurd e im Jahre 1875 beim 1. We lser Volksfest ausgest ellt und gilt nocl1 h eute bei manchem Landwi r t al s di e b est e Sortiermaschine für Saatge treide. Das Schmuckstück des Hauses ab e r ist di e mit gutem Ges chmack original eingericl1te t e Bauernstube, die mit eine r prächtigen Holzsclrnitzdecke ausgestattet ist . Eiu Willkomm mit kräft igem Bauernbrot und einem Stamperl „ Zwetsclike rnen " bildete ein en stilecliten A bscliluß. Für Aufbringung, R einigu'llg und Konservi e rung de r Samme lstücke w urde bish e r e in Be trag von 15.000 S aufgewend et. In rund 100 Arbeitstagen haben fr e iwilli ge H ände d azu b e igetra - gen, e in Stück H e imat aufzu spüren, Gescliicl1te leb endig zu machen und in ein em Gebäude, we lches ers t r es tauriert werden muß, geschmackvoll e inzuricliten. Abscliließend dankte Mr. Eidherr für di e geleist e t e Arbeit und gab der Hoffnung Au sdruck, daß die Bitte um linmziell e Unte r s tützung für den weiteren Au sbau und die Erhaltung der Sammlungen bei den zuständigen Stell en nicli t ungehört verhalle . 23. M o 11 n. Bei s trahlendem Sonnensch e in wurde ein mode rnes Raiffeisenkassengebäucle e röffnet, das alle An-ford e rungen des Bankverkehrs erfüllt und si ch harmoniscli in da s Ortsbild einfügt . D er N eubau war notwendig geworden , da die Raiffeisenkasse in den l etzten zehn J ahr en e inen ungeahnt en Aufscliwnng nahm. D ie Räume im Amt sgebäude de r Gem einde wurden zu kl ein. Mit ein e r Um satzst e igerung von 8,4 Millionen Schillin g auf 95 Millionen Scliil - ling inne rhalb e in es Jahrzehntes gehört das Mollne r Geldins tih,t zu den aktivst en des Bezirkes . Nacl1 ein em F es tgottesdien st in de r Pfarrkirch e, zelebriert von Konsistorialrat D ech ant St e:.; fellne r , zogen die Festgäs te zum n euen Raiffeisenkassengebände, wo Obmann Ludwig Schwarz di e Mollne r Bevölke rung sowie viel e Ehrengäste b egrüßen konnte. Obmann Schwarz würdigte die gute Zusammenarbeit aller Funktionäre b e i di esem Ban und hat di e Bevölke rung, de r Raiffeisenkasse auch in Zukunft die Treue zu halten. Komm e rzialrat Dr. Sclialler b etonte in seiner Festrede die große Aufwärtsentwicklung der R a iffe isenkasse Molln, die zu d en ält es t en d es Landes zählt und aus besclieid ens ten Anfängen durcli das Vertrauen de r B evölke rung und den Fle iß der Funktionäre zu einem unenthehrliclien Kreditinstitut für die heimisclie Wirtschaft geworden ist. D as Ge ldinstitut wurde ber eits im Jahre 1889 gegründet. Daß die Raiff eisenkasse nunmehr in ein neues Gebäude einziehen kann, ist niclit zuletzt de r unermüdlichen Tatkraft von Obmann Ludwig Schwarz, der seit 1955 d em Geldins titut vorst eht, und seiner Mitarbeiter zu danken . Von den 3500 Einwohnern de r Gemeinde Molln besitzen 2050 Sparer ein Sparbucl1 der Raiffeisenkasse. Vom Kreditvolumen dieses Bankinstitut es fall en 1,1 Mill. Scliilling auf Gewer• b etreibende, 2,7 Mill. Schilling auf Landwirte und 3,7 Mill. Scliilling auf Arbeit• n ehmer . 27. R i e d im Traunkreis. Unter großem Trau e rge leite wurde h eute der Pfarrvikar Geistliche r Rat P. Wolfgang S t a d I b a u e r zu Grabe getragen. Er war am 24,. Oktober nacli langem Leiden im Alte r von 68 Jahren gestorben . Pater Wolfgang Stadlbaue r, au s Linz gebürtig, Ben ediktin e r des Stiftes Kremsmünster, wa r 1928 al s Koop erator nach Ried gekommen untl hatt e 1938 als Pfarrvikar die N acl1folge Pate r Michael Gerstmaiers angetreten . Di e l e tzte Ehre zu seiner Begräbnisstätte gaben ihm 56 Priester, ihnen voran A bt DDr. Bruckmayr aus Kremsmün st er und Propst Hage r aus St. Florian, sowi e alle Körperschaften von Ried und zahlre iche Mensclien. Abt Bruckmayr und Bürgermeist e r Langeder würdigten in ihren Abschiedsr eden die Güte, die Hilfsbereitschaft und die Aufgeschlossenheit des nunmehr v e r ewigten Pri est e r s. 28. R e i c h r am in g. Unter großem Traue rgele ite wurde Gemeindearzt Dr. Franz Holub, de r am 22. Oktober in eine r Klinik in Züricli nach einer schwer en Herzoperation ges torben war, zur l etzten Ruhe geb ette t. Dr. Holuh hinterläßt ein e \Vitwe und zwei unve rsorgte Kinde r . D em Wunsche Dr. Holubs entsprech end sprach am offenen Grah nur Pfarre r Barabascll Ahscliiedsworte; diese r dankte im Namen aller dem verstorbenen Arzt für die aufopferungsvolle Tätigke it, di e e r in achtzehn Jahren der Bevölke rung von R eicliraming hatte zukommen lassen. 103

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