Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1968

Dr. Hofinger einen Blumenstrauß und entboten dem Ehrenbürger einen herzlichen Willkommensgruß. Im Anschluß zelebrierte Kons.-Rat Pfarrer Silber einen feierlichen Festgottesdienst. Beim Festakt im Gasthaus Hißmayr gab Bürgermeister Hiesmayr einen kurzen Rückblick auf die vergangenen Jahre und hob besonders die enge, gute Zusammenarbeit zwischen Bezirkshauptmannschaft und Gemeinde her• vor. Der Bezirkshauptmann zeigte großes Verständnis für die schwierigen Probleme der Gemeinde. Kons.-Rat Pfarrer Silber sprach im Namen der Pfarrgemeinde Worte der Anerkennung. Dir, Habermaier dankte als Leiter der Volksschule und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr für die Neugestaltung der Schule und die Feuerwehrfahrzeuge. Wirk!. Hofrat Dr. Hofinger ist der dritte Bezirkshauptmann, der von der Gemeinde Hargelsberg die Ehrenbürgerurkunde verliehen bekam. 18. Grün b ur g. Die 18jährige Verkäuferin Gertrude S c h a u m b e r g e r aus Untergrünburg hat bei einer Klettertour auf die Sturzhahn-Südwand im Tauplitzgebiet den Tod gefunden. Gemeinsam mit ihrem Verlobten, dem 21jährigen Polier Karl Bernhaider aus Steinbach an der Steyr und dem 27jährigen Eisenbahnbediensteten Adolf Hofer aus Untergrünburg war sie aufgebrochen, wollte jedoch die Tour wegen der großen Kälte wieder aufbrechen. Auf dem Rückweg stürzte Gertrude Schaumberger ins Seil, der Sicherungshaken wurde aus dem Felsen gerissen und das Mädchen fiel auf einen Felsvorsprung auf. Der Leichnam Gertrude Schaumbergers wurde von ihren beiden Begleitern, die erfahrene Bergsteiger waren, und dem örtlichen Bergrettungsdienst zu Tal gebracht. 22. Steyr. Nahezu fünftausend' Pflichtschüler, 2736 Knaben und 2257 Mädchen, besuchen derzeit in Steyr den Unterricht, das sind um 271 mehr als im Vorjahr. Die steigenden Schülerzahlen, die Schulraumnot und der Lehrermangel haben den Bezirksschulrat zu einschneidenden Maßnahmen gezwungen: Im Schuljahr 1966/1967 müssen 13 Klassen im Wechselunterricht, fünf Klassen lehrerlos (kein eigener Klassenlehrer) und 15 Klassen, die nach dem Schulgesetz zu teilen wären, mit überhöhten Schülerzahlen geführt werden. Da in der Punzerschule noch freie Klassen vorhanden sind, wer• den zwei Klassen der Steyrdorfschule täglich mit Autobussen nach Münichholz gebracht. Eine fühlbare Erleichterung der Situation auf dem Pflichtschulsektor wird 100 erst nach der Fertigstellung der Taborschule und dem Ausbau der Ennsleitenschule eintreten. Besonders fühlbar ist heuer der Lehrermangel. Dem Schulbezirk Steyr-Stadt fehlen 30 Lehrer. Der Abgang kann nur durch Mehrdienstlei• stungen ausgeglichen werden. Interessant ist die verhältnismäßig geringe Anzahl der Schüler für den Polytechnischen Lehrgang, den 69 Knaben und 22 Mädchen besuchen. Die weiterführenden Schulen wurden dem Polytechnikum vorgezogen. Der Polytechnische Jahrgang des Schulbezirkes Steyr-Stadt umfaßt 2 Knaben• und eine Mädchenklasse und ist der KH Punzerschule angeschlossen. Eine Lehrgangsklasse führt die Landessonderschule in Gleink. 24. T e r n b e r g. Im Alter von 90 J ahren ist Volksschuldirektor i. P. Adalbert B i s c h o f gestorben. Er war, aus Reutte gebürtig, 1933 als Oberlehrer nach Ternberg gekommen und 1938 in Pension gegangen, doch war er während des Krieges abermals als Lehrer tätig. Bischof war ein großer Freund des Volksgesanges, er war viele Jahre erfolgreich tätig in der Liedertafel Ternberg und hatte sich große Verdienste auch als Organist und Kirchenchorleiter erworben. Auch war er ein begeisterter Schütze. Er hatte das Schützenwesen in Ternberg organisiert und war bis zuletzt Ehrenmitglied der Schützengesellschaft Ternberg. 25. S t. M a r i e n. Mehr als tausend ehemalige Kriegsteilnehmer aus 21 Kameradschaftsbünden versammelten sich in St, Marien, wo der Kameradschaftsbund sein 80jähriges Gründungsfest mit einer Fahnenweihe feierte. Am Vorabend hielt Josef Wild, der Obmann des Festausschusses, anläßlich einer Heldenehrung vor dem Kriegerdenkmal eine Gedenkrede für die Gefallenen. Anschließend bewegte sich ein eindrucksvoller Fackelzug durch den festlich geschmückten Ort. Landesobmann Oberamtsrat Humer konnte im Gasthaus Lazelsberger neun goldene und 22 silberne Auszeichnungen überreichen. Am Sonntag bildete der Empfang der 21 auswärtigen Verbände und der sechs Musikkapellen sowie der Empfang der vier KOV-Verbände den Auftakt zur Fahnenweihe. Sehr eindrucksvoll war der Aufmarsch zum Feldgottesdienst, wobei besonders der Festwagen sehenswert war, auf dem die Fahnenmutter Maria Gruber und die Fahnenpatinnen Stefanie Lazelsberger und Leopoldine Berhuber, flankiert von weißgekleideten Mädchen, Platz genommen hatten . Besonderen Beifall er-

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