Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1967

Färbelung kam erst die Schönheit und Weite des Raumes zur vollen Geltung. 193 5 wurde nach den Entwürfen des Architekten Koppellhuber das Kriegerdenkmal errichtet und im Jällller 1942 raubte uns der Zweite Weltkrieg abermals die erst vor einem kurzen Zeitraum beschafften Glocken. In den Jahren 19 5 o bis 19 5S feierte <las Pfarrgeläute unter dem heutigen Stadtpfarrer Johallll Steinbock wieder seine Auferstehung. Die Kosten beliefen sich auf 300.000 Schilling, wobei der Magistrat ein Drittel der Summe beisteuerte. Im Jahre 1962 wurde die Kirchenbeheizung durchgeführt und 1963 die Chrismannsorgel einer Generalrepararatur unterzogen. Somit ist die Schilderung der bedeutendsten Ereignisse unseres schönen Münsters im Laufe von fünf Jahrhunderten abgeschlossen. Groß und gewaltig muten uns die Opfer an, die unsere Vorfahren für die Erhaltung und Verschönerung der Stadtpfarrkirche gebracht haben. Herrlich steht sie nun da, die „Kirche am Berg" in deren steinernes Antlitz die Geschichte eine eindrucksvolle Schrift geschrieben! 7{) int12tstimm11n9 Ein schöner stattlicher Tannenbaum stand auf einem unbebauten Grundstück. Er wa r beinahe im Jünglingsalter. An seiner Seite, etwas jünger, doch viel zu nahe, stand sein Brnder. Ob er aus derselben Wurzel entsprossen, nach Jahr und Tag, ob man allzu vorsichtig, doch zwei verschieden große Stecklinge setzte, wußte man nicht. Eines Tages, im Spätherbst, ehe es zu wintern begann, kam ein Mallll mit einer Säge, die er kalt und beißend an das zitternde Bäumchen anlegte. Wie ein Schauer lief es dem älteren deT beiden durch und an. Auch die Mutter konnte es sein, der man das junge, gesunde Kindlein nahm. Der Schmerz der l)eiden wurde dem Menschen nicht siehtund fühlbar. Das Jüngste sank zu Boden lind rundum bebten alle Bäume in ihren Wurzelburgen . Hin.gestreckt lag er zu des älteren Füß en, im Sterben noch Schönheit, Jugend und Trauer veratmend . In di eser Nacht fiel der erste Schnee, sid1 gleid1 einer linden Hand über Narben und Wunden legend. Flocke auf Flocke wirbelte hernieder auf den Liegenden, ihn in ein weiches, glitzerndes Linnen hüllend. Die anderen Bäume bekamen Mäntel umgelegt. Wären sie nicht weiß gewesen, hätte man ihnen die Trauer schon rein äußerlich angemerkt, mit der sie sich in sich selbst zurückzogen. Der erste Sdmee aber verklärte Tod und Wunden, Abschied und Trauer. Wie gerne hätte mancher diesen zu frühen Christbaum in sein Heim genommen. So mußte er ungefeiert fallen. Erst im niichsten Jahr wird man ihn seiner Zweige berauben und in Stücke sdmeiden. Zum kleinen Ofenholz wird er in einer zugigen Holzhütte geworfen werden. Noch im Ofen wird er vom Wald, von seinen Brüdern und Schwestern singen und sagen, damit die Menschen Sehnsucht bekommen nach Ursprung und Heimat. Maria Sdredlb erger-Durnwalder Kredit- und Versiehe ru ngsbü r o lMANUH SHlNlR Steyr, Harat zmüll e rstraße 42 Telefon 40 6 7 71

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