Hochaltares derart beschädigt, daß sie 'Schönlaub im Laufe des November restaurieren mußte. lndessen langten auch die mittleren drei Fenster für das Presbyterium aus München ein und wurden vom Glasmaler Hildebrand eingesetzt. Die Aufstellung des Hochaltars_ erfordete drei Tage und war am 26. November beendet. Doch machte der schöne, kunstreich gearbeitete Altar erst nach Freilegung de·r noch halb vermauerten Fenster des rechten Kirchenschiffes einen erhebenden Eindruck. Die schlichte Erhabenheit, die schöne Gliederung, die edle. Gesta[tung deT sich verjüngenden Formen kamen erst durch die hereinströmende Lichtfülle zur Geltung. Ende Dezember erfolgte die Einsetzung der vier schmalen Fenster bei den zwei Seitenaltären. Hierauf konnte der Gottesdienst wieder in der Stadtpfarrkirche abgehalten werden und die Einweihung des neuen Hochaltares am 3. Dezember vom Linzer Bischof im Beisein sämtlicher Behörden und einer großen Volksmenge vorgenonunen werden. Es dürfte von Interesse sein, an dieser Stelle das Ergebnis der Volkszählung in Steyr mit dem Stichtag vom 31. Oktober 1857 zu bringen. Die Stadt zählte damals nur 10.752 Einwohner, davon 7331 Einheimische und 3421 Fremde. Die Einwohnerzahl unserer Stadt hat sich demnach innerhalb von hundert Jahren vervierfacht. Bedenkt man aber erst, wie klein die Bevölkerung Steyrs vor 500 Jahren war, so kann man eTmessen, welch große Opfer die Gläubigen damals für den Bau eines so gewa1tigen Gotteshauses brachten! Im November 18 58 fand die übertragung der Gebeine der hl. Columba auf den neuen Seitenaltar im rechtsseitigen Presbyterium statt. Diese Gebeine waren bis dahin in einem Sarge unter dem Altartisch des alten Hochaltares verwahrt. Die hl. Columba, eine spanische Märtyrerin, wurde 855 ent~ hauptet. Der Papst übergab die Reliqui en 1688 dem Abt Anselm von Garsten, der sie der Stadtpfarrkirche schenkte. Im gleichen Monat wurde die alte schwarzrotgoldene Kanzel abgebrochen und eine neue gotische, vom Linzer Bildhauer Westreicher nach dem Plane Schönlaub in München verfertigte Kanzel aufgestellt und vom Bischof Rudigier eingeweiht. Die Kosten beliefen sich auf 1675 Gulden. Der allbeliebte, hochherzige Steyrer Wohltäter Bräuer Haratzmüller spendete im Mai 1863 den Speisaltar, wodurch die linksseitige Lücke im Presbyterium ausgefüllt wurde. Der von Westreicher in Linz erbaute gotische Altar kostete 1150 Gulden. In der Hauptnische des Altares wurde wieder die steinerne Pieta eingesetzt. Um diese Zeit wurden die im siebzehnten Jahrhundert im red1ten Seitenschiff unterhalb der Fenster errichteten drei Kapellen.baue, wodurch die Hälfte der hohen Fenster vermauert wurde, auf Kosten des Weißwarenhändlers Stadler abgebrochen u11d an deren Stelle drei kleinere im gotischen Stile Malerei - Anstrich Schilder Holzinger-Strauß Autobeschriftung - Siebdruck - Metallbuchstaben Steyr, Färbergasse 12 69
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