Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1967

HAUBENEDER KLEIDERHÄUSER Steyr, Enge 12 u. Enge 18 baut und spätbarocke Altäre aufgestellt. Der Turm wurde erhöht und seine Kuppel vergoldet. Unsere prächtige Chrismannorgel mit 28 Regiestem, auf der unser Ton.künstler Anton Bruckner gerne spielte, stammt aus dem Jahre 1772. Im Jahre 1846 regte Dr. Kompaß an , das Gilgentor abzubred1e11. 1848 wurde die Ägidius-Glocke wegen eines Sprunges vom Turm herabgenommen und von der Firma Oberascher in Salzburg umgegossen. Sie wog 52 Zentner. Der Firma Oberasd1er gelang der Umguß der Glocke prächtig. Ihr Klang war weicher und melodisdier als der Ton ihrer Vorgängerin und das Gewidlt um 300 kg schwerer. Man war nun der Meinung, daß der aus den Jahren 1689 bis 1692 stammende barocke, zum Teil vergoldete Hodialtar zur gotischen Kirme nidH passe. Daher besmloß man, einen neuen gotismen Hodialtar anläßlidi der Errettung Kaiser Fran.z Josefs aus Mörderhand vom Münchner Bildhauer Schönlaub um den Preis von 5500 Gulden herstellen zu lassen. Der erste Opfergang am Dreikönigstage 1 8 56 brachte 82 Gulden ein und am ChristiHimmelfahrtstage hatte die Pfarre berei ts die ansehnliche Summe von 3900 Gulden beisammen. Am 22. April 1857 wurde mit dem Abbredien des alten Homaltares beg0nnen und dieser leider auf den Kirchenboden gestellt. Die seit zweihundert Jahren vermauert g-ewesenen drei Fenster im Presbyterium wurden ausgebrochen und gemalte Fenster um den Preis von 500 Gulden aus München ange68 sch a fft . Nun war man aber überzeugt, daß auch die beiden vorderen Seitenaltäre nicht mehr belassen werden konnten. Daher wurden aum sie abge61 ochen. Der Seitenaltar rechts mit sehr sd1önen Schnitzwerken, der Apostelaltar, war vom gewesenen Bürgermeister Cosmos Mann anno 1642 gestiftet worden. Der mindersd1öne Frauenaltar, links, von Christian Jentschy , Obervorgeher der Innerberger-Gewerkschaft, anno 1637. Die beiden Altäre stellte man leider im Stadtpfarr-Meierhof, in der heutig-en Tomitzs t raße, e'in. Darauf wurde das Innere der Kirche, das früher mit versd1iedenen alten Arabesken und Figuren bemalt war, steingrau gefärbelt und schadhafte Ornamente im Presby - terium ergänzt. Der neue, von Fidelis Smönelaub vollendete Hodialtar als „altara votivum civitalis Steyrensis " wurde im Mündmer Glaspalast ausgestellt . Im August 1857 wurde er über Ansud1en und auf Kosten des Wiener Kunstvereines in die Minoritenkirche zur öffentlichen Besid1tigung bis Ende September gebradit. Die ansprndisvolleren Wiener aber zollten ihm nicht jenes begeisterte Lob wie die Mündrner. Am 22 . Oktober 18 57 langten unter strömendem Reg-en die zwei mit dem l-lomaltar beladenen Schiffe aus Mauthausen am hiesigen Landungsplatz ein. Bei smönem Wetter wurde am darauffolgenden Tag der Hodialtar ausgela~ den und in der damals aufgelassenen Dominikanerkirche aufbewahrt. Durch den Transport und das wiederholte Einund Ausladen wurden einzelne Teile ·des

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