bereits im Tal. Er hatte die Kluft unter Kieferngestrüpp gefunden. Während er -dann hingekniet war und das Höhlengerät - Seil, Hämmer, Lampe - neben sich ausgebre.itet hatte, war er durch- .gebrochen. Als er aus der Gehirnerschütterung nach dem Sturz erwacht war, lag er halb zugeschüttet von Erde und Geröll in einer Kluft. Die Einbruchstelle hatte sich mit nachsinkenden Rasenklumpen wieder dicht geschlossen. Ein Stein hatte <lie linke Kniescheibe zerschmettert. Unter ihm verengte sich die Kluft rasch auf Handbreite - irgendwo dort unten steckte sein Höhlengerät. Drei Tage! Die Kameraden suchten längst nach ihm - drüben in dem Höhlenlabyrinth des Brandhorns! Vielleicht suchten sie nod1 einige Tage lang - dann gaben sie es auf. ,,, Ich will nicht - ich will nid1t !" wollte er schreien. Seine gereizten Stimmbänder gaben keinen lauten Ton. ,, Ich will nicht - ich will nicht - aufgeben! " flüsterte eir schluckend. Er drückte di e Augen zu. Und siehe da - er konnte weinenr Tränen liefen über seine rauhbärtigen Wangen. Er schob die Untetlipp ei vor und befeuchtete mit ihnen den Gaumen salzig. Sieh da, wozu Tränen gut sein konnten! Natürlich gab er nicht auf - wer tat das auch mit fünfundzwanzig Jahren? Solange er atmete, bestand die Aussicht, daß er weiterlebte. Nur die teuflische Finsternis s1augte ihm (alle Zuversicht a us den Adern. Er sdiloß die Augen, aber der Durst hielt ihn wach. Et versuchte wieder, feuchte Erde in den Mund zu nehmen und daran zu kauen. Nur schlucken durfte er nichts davon - nicht schlucken - nicht schlucken! Am vierten Tage überfiel ihn unerträgliche Angst. Er verbot sich jede51 Denken und scharrte zählend Stein.chen aus der Kluft unter sich. Bei zweitausend war die Grube kaum zwei Spannen tief. Noch lange kein Grab! fuhr es ihm durch den Sinn. Aber er zählte weiter und konnte diesen Gedanken wieder verscheuchen. Am fünften Tag bog er ntit Verbissenheit sein steifes Knie so lang hin und her, bis wieder Blut aus der Wunde sickerte. Anna würde die Hände zusammenschlagen, sie vertrug kein Blut. Oder gar Jane! Warum fiel ihm diese jetzt ein? Er sah sogar ihre Tränen von damals, als sie ihm noch einmal nachgerannt war - bis sie erkannt hatte, daß es auf ieden Fall vorbei war zwischen ihnen. Er zählte Steinchen, Steinchen, Steinchen. breli.fäusendsiebenhund:ert&iebzehn - · und dann plötzlich die Frage: Was kommt nach dem Tode? Als Kind hatte ihn einmal die Katechismusfrage lange beschäftigt: Wie heißen die vier letzten Dinge? Er wußte noch die Antwort: Der Tod, das Gerid1t, der Himmel, die Hölle! Er hielt mit dem Zählen der Steinchen ein. Es war doch vergeblich - einmal mußte er alles zu Ende denken! Der Tod -- das Aufhören einiger Körperfunktionen. Das Gericht - konnte noch nachher jemand über ihn Gericht halten? Einerlei, lassen wir das einmal offen! Was aber fät1de dieser an mir? D,er überlegende fühlte, wie sid1 sein GeA. GREINER & SOHN 1 Gegründet 1919 STEYR, 0 0. Neubausir. 15 u. 26 54 KOMPRESSOREN- UND SPRITZAPPARATEBAU GES. M. B. H. LUFTKOMPRESSOREN FARB SPRITZPISTOLEN FACHM. BERATUNG PRESSLUFTMASCHINEN ELEKTR. PNEU PUMPEN REPARATU RDI EN ST
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