Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1967

KLEIDUNG FÜR ALLE am besten bei HAUBENEDER KLEIDERHÄUSER Steyr, Enge 12 u. Enge 18 STEYR•s GR~SSTE NOSENZENTRALE wohlbekannten Höhen der Heimatberge, die sich über dem im Tal reisenden „Fahrenden Gesellen" immer wieder verbargen. Umsonst lugte ich nach dem Almkogel und dem Schieferstein, wo der ,, Wilde Jager'' gehaust hat und seinerzeit den Jagersepp erschossen hat, bis ihn selber der Leibhaftige geholt hat. ,, G'falln dir die Berge so gut? Habt's in 'Salzburg nit auch genug?" „Ja, aber daheim sind's halt so viel schön," meinte ich. „Schön?" - G'falln tut mir in Hergott seine Welt auch und wann's keine Berg hätt' , wär mir furchtbar langweilig, wann ich auch nit so verruckt bin, wie die Herrischn, die auf alle Stoanahaufn herumkraxln, bis sich wieder einmal einer 's Gnack bricht. " - ,, Ja, Vetter, " sagte ich sd1üchtern, ,, sind aber doch noch allweil die Best'n, die Berg und Herrgottswelt so gern haben. Und ein Men~ch, der's ganze Jahr in der S~adt eingesperrt ist, wie eure Öchsl ein im Stall, der hat halt einen großen Hunger nach Licht und Luft und der Ruah , und die sucht er droben auf den Bergen." „Bis t ein Spitzbub. Sdrnu, schau! Hast am End nicht Unrecht. Ja, ja, jeder Stock hat zwei Enden, es ist halt, wia man a Sach ansd1aut." „Ja", meinte ich nun ermutigt, ,, und unser Lehrer sagt, daß es schad ist um die alten, schönen Bräuch am Land und die lustigen Lieder und Gstanzl, und wann ich einmal Lehrer bin, lern ich's den Kindern." ,, Hast recht, Büabl ! Bleib so, und du · wirst ein braver Lehrer. - Und jetzt 46 Pfiat die Gott, schau daß du gut heimkommst." ,, Pfiat en Vettern! " Nächste Station Großraming : Wie mein Herz pochte! Mit fieberhaften Händen packte ich meinen Rucksack. - Wie wird der Großvater überrascht sein, wenn ich komme. ,,A, a, jetzt ist er da," wird er sagen . Großraming! . ... . . Ich spran.g aus dem Zug. In der Heimat! Tch blickte mich um. Niemand war da aus der Neustift. Id1 ging über den Ennssteg, hinauf zur alten Kirche, wo im Friedhof die Urgroßeltern schliefen. Da stand ich still . .. Ich weiß nicht, was mich in den J ugendtagen manchmal überfiel, daß ich zum Traumwandler wurde. Auch diesmal trat ich den Heimweg nicht an. Hin au f zog es midi . Und es war doch schon gegen Abend , vor der Vollmondnacht. Ebenso weiß id1 auch nid1t, wo ich damals umging, über welche Wege im zu den waldumrauschten Höhen im alJ111ähHd1en Abendwerden hinanstieg. Ich weiß nur, daß mit einenunal der Almkogel u. der Schieferste in wie zum Gre'ifen nah e mir gegenüberstand. Die Sonne lugte gerade noch ein wenig hinter den Bergen hervor und s~ttte1 dem Almkogel einen Strahlenkranz aufs dunkle Haupt, dann verschwand sie. Da tauchte mit einemmal hinter den P.aumwipfeln des Almkogels der „Wilde Jagd' auf. Ordentlich wild sah er aus, wie er aus einer riesigen Tabakspfeife rotglühenden Qualm über die dunklen Wälder blies , daß es schier sd1ien, sie

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