Othmar Capellmann Leoµolcl Wirth 44 A11,1 111eis;e11 lieb ich ih n, wem, er wie Silber blinh, wem, sich sein Halbrund i11 de11 Hi111mel malt , de11 sa11ft verglül1 enden, rrnf de111 e,· .l1i11ziel1t: eine Barhe, die mit letzter So1111enfraci1t i11s 11äcl1tlicl1e Gefilde sci1webt . So 111ag die Seele einst, 1ven11 sie de11 Leib entläßt, we1111 sici1 il1 r Leud1ten in den HiJ1,1111el l1ebt, den tief erblül1ende11, der Naci1t entfliel1e11 : eine Bar/1e, die mit letzter Liebesfracht in göttlici1e Gefilde strebt. Ti efrot ist die Liebe und blau ist die Treu ' ; daß Eifersucht gelb ist, ist auch nicht mehr neu , Schön grün ist die Hoffnung und Trostloses grau - es sprühen die Farben so bunt wie vom Pfau. Das Schwarz kündet Trauer und Freude zeigt We.iß , und Gold für den Sieger als leuchtenden Preis. Dem Alter das Silber gesponnen ins Haar - der Bund der Symbole blüht fort wie er war. - Lind immer noch gibt es der Menschen ein Heer, die mei nen ganz ernstlich : das Leben ist leer; sie kö nnen nichts sehen als grau nur in grau und scheinen wie Dachse im finsteren Bau. Die heiteren Farben verschenkt die Natur: Das Gold unsrer Sonne, das Grüne deT Flur, das Silber des Mondes, das himmlische Blau, und wenig nur Tage, verhangen mit Grau . Das Gelb reifer Ähren, das Weiße vom Sdrnee, die Röte des Abends, sich spiegelnd im See . Dies alles strahlt wieder ins Herz uns zurück, wen_n wir dieses Leuchten empfinden als Glück. Dann sehn wir da s Leben viel bunter und sind fürs farbfrohe Walten der Schöpfung nicht blind . Di e Farben erst geben dem Sein das Gewich t und lassen hell leuchten das innere Licht !
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2