Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1967

/1/ . \ ····~ -.__) . ' -~5;:<"'/ ij ; ; ,, ~~~;i ~ ;1 !#1 ,,~~,,d[f:.-,: ,!;i'1~i JoHannsRösl" JGttqs ../llutbmag Der Geburtstag meiner Frau, Mutter von zwei erwachsenen und berufstätigen Töchtern, fiel dieses Jahr auf den Muttertag. Das kommt nicht alle Jahre vor. „Was willst du feiern, Kitty, den Muttertag oder deinen Geburtstag?" ,, Beides, Johannes, beides. " ,,Doppelt gilt nicht! " ,,Sei nicht schäbig, Johannes! " Das läßt sich kein Mann gern sagen, <las hört sich kein Mann gern an . Also feierten wir den Festtag doppelt. Keine Feier ohne Geschenke! Da wäre ich bei Kitty schlecht angekommen. ,, Voriges Jahr, Johannes - "· ,, Was war voriges Jahr?" „Voriges Jahr schenktest du mir zum Muttertag ein Kleid und eirn Parfüm." ,, Und zum Geburtstag?" ,,Ein Parfüm und ein Kleid. " ,, Und was willst du damit sagen?" ,, Daß du mir dieses Jahr zwei Kleider und zwei Parfüms schenken müßtest. " ,,Das ist höhere Mathematik." ,,Nein, Johannes! Das ist höhere Gattenliebe." Mit dem Parfüm und dem Kleid, das ist bei uns eine alte Tradition. -Der Mann hat für die Kleider und den Wohlgeruch seiner Frau zu sorgen, das ist von alters her. Daß sie von mir die Kleider, eines am Geburtstag und eines am Muttertag erhält, ist eine praktische Ehemannserwägung. „Ich möchte ein hellblaues und ein rosafarbenes Kleid." ,, So flott, Kitty?" ,, Es sind die Farben dieses Jahres. " Nun ist ein Geschenk kein Geschenk, wenn nicht eine Ueberraschung dazu kommt. Ich schenkte also meiner Frau jedesmal eine Ueberraschung dazu. Einmal einen Hut, einmal eine Handtasche, einmal Bettwäsche, einmal Tischwäsche. Mit Wischtüchern für die Küche hätte ich keinen Effekt erzielt. „Diesmal ist mein Geburtstag ein runder", sagte Kitty. ,, Die zweite Zahl ist eine runde Null. " ,,Dein Verdienst? " ,,Nicht mein Ve.rdiens:t, Johannes! Aber deine Verpflichtung! Ich möchte 37

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