Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1967

~(lt c;:r-oztschtill Von Claus Brandt Auch in1 Wilden Westen hat mitterweile die Technik ihren Einzug gehalten. Se lbs t die stolzen Rothäute haben dieser Entwicklung Tribut gezollt. Nun ja , die Zeichen der Zeit lassen sich eben nicht übersehen. Kam da ein Reporter in eine der Indianer-Reservationen, um ein paar eindrud~svolle Berichte zu schreiben . Als erstes interviewte er den Häuptling des Stammes. ,,Mein Na11,1e ist ,Rasender Mustang' ", erzählte die würdige Rothau t. Der Journalist war begeistert. ,, Das ist gut " , sagte er, ,. man sieht, daß die Traditionen gewahrt werden. " Der Hänptling lächelte leise. ,, Richtig. Aber man muß auch mit der Zeit gel,ien. Mein Sohn zum Beispiel heißt ,Schneller Cadillac' ." ,, Aber warum . . ." wollte der Reporter einwenden . Doch de,· stolze Indianer ließ il,in nicht zu Worte ko11,1men: ,. Und mein E~1kel , der hat den Namen ,Ge11,1ini VII' er/,ialten." (ici) Der Dichter Jean Paul reiste durch Deutschland. Es war eine recht beschauliche, romantische Reise , denn ;ede Stadt besaß ihre Stadttore, vor denen es Aufenthalt gab. Oft wurde der Reisende von der Wache einem strengen Verhör unterzogen: ,, Wie heißen Sie?" •- ,, Jea n Faul Friedrich Richter." - .,Ihr Beruf?" - ,,Autor." - ,,Sie müssen sich schon deutlicher ausdrücken. Was heißt das ,Autor'?" - Jean Paul lächelte: ,,Nun , ich mache Bücher." Der Wächter schüttelte den Kopf: ,,Die verdammten Fremdwörter, bei uns zu Lande heißt das ,Buchbinder'." Dem großen französischen Satyriker Rabellais g ing auf einer Reise von Rom nach Paris das Geld aus. In Lyon stieg er im besten Wirtshaus ab, bestellte ein gutes Essen und sagte, er reise in gel,ieimer Mission zu Fuß. Nach dem Essen füllte er einige Papiere mit Tabakasche, schloß sie wie ein Apot/,iekenpulver und ließ heimlich durch den zehnjährigen Sohn des Wirtes auf die Pu lver schreiben: ,, Gift für den König" - ,,Gift für den Daupl,iin" usw. Der Knabe Hatte natürlich nichts Eiligeres zu tun, als das seinen Eltern mitzuteilen, und diese benachrichtigten schreckerfüllt den Polizeipräsidenten. Ein paar Stunden darauf wurde Rabellais unter starker Eskorte nach Paris gebracht und unterwegs, weil er angegeben hatte, er habe wichtige Dinge zu entdecken, wurde er als Staatsgefangener wohl verpflegt. In Paris erzählte er sofort seine Geschichte, schluckte zum Beweis eines von den Zigarrenaschepulvern. Der Kö11ig soll über die gute Idee, auf Staatskosten bequem zu reisen, sehr ge lacht haben . Rud. Sommerhuber OFENFABRIK STEYR Pachergasse 19 - Tel. 20 46 Kachelöfen, Kamine, Warmluftheizungen, Elektro-Nachtspeicheröfen, Herdanlagen, Fliesen, Bodenplatten, Mosaik 35

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