Oktober 1966 Abendhimmel: Jupiter im Nordosten, Aufgang kurz vor Mitternacht. Saturn im Südosten. Morgenhimmel: Venus bis 14. im Osten, Aufgang kurz vor Sonnenaufgang. Mars im Osten. Jupiter im Südosten. Saturn im Westen, Untergang bei Beginn der Morgendämmerung. November 1966 Abendhimmel: Jupiter im Nordosten, Aufgang in den vorgerückten Abendstunden. Saturn im Südosten. Morgenhimmel: Merkur ab 16. im Südosten. Mars im Südosten. Jupiter im Sü¬ den. Saturn im Westen, Untergang bald nach Mitternacht. Dezember 1966 Abendhimmel: Venus ab 25. im Südwesten, Untergang kurz nach Sonnenunter¬ gang. Jupiter im Nordosten, Aufgang in den frühen Abendstunden. Saturn im Süden. Merkur bis 21. im Südosten. Mars im Süden. supiter im Morgenhimmel: Südwesten. AHRESREGENT Jahresregent ist der Jupiter. Steht jupiter, der größte aller Plane¬ ten, der Erde am nächsten, ist er, Venus ausgenommen, das hellste Gestirn am nördlichen Himmel. Schon mit Hilfe eines kleinen Fernrohrs können wir auf ihm Flecken und Streifen ausnehmen, die jedoch nur seiner Atmosphäre angehören. Spektroskopisch können Methan, Ammoniak und Wasserdampf nachgewiesen werden. upiter ist von der Sonne aus gesehen der fünfte Planet. Er ist etwas über fünfmal so weit von der Sonne entfernt als unsere Erde. Um sich einmal um unser Zentralgestirn zu bewegen, benötigt er 12 irdische Jahre. Der Masse nach ist er 300 mal so groß als die Erde. Aus ihm könnten 1300 Erdkugeln gemacht werden und 960 Jupiterkugeln würden die Sonne ausfüllen. Seine Anziehungs¬ kraft am Aquator ist nahezu zweimal so groß wie die Anziehungskraft der Erde, Da die Achse des Jahresregenten zu seiner Bahnachse nur um 3° 26’ geneigt ist, bieten auf ihm die fahreszeiten nur geringe Abwechslung. So wie unsere Erde hat auch jupiter seine Trabanten, es sind deren 12. Die vier größten von ihnen kannte bereits Galilei und hat sie mit einem Fernrohr beobachtet. Sie sind bereits mit einem guten Feldstecher zu sehen. Sie scheinen geradlinig hin und her zu gehen, da ihre Bahnen fast in die Ebene der Erdbahn fallen. Sie übertreffen an Größe den Erdmond. Da die Neigung der Bahn dieser Monde zur Jupiterbahn um die Sonne nur gegen drei Grade betragen, finden sehr oft Sonnen- und Mondesfinsternisse auf dem supiter statt. Es sind gegen 4400 Sonnen- und ebensoviele Mondesfinsternisse in einem jupiterjahr (zwölf Erdenjahre). Diese Verfinsterungen können von der Erde aus im Fernrohr be¬ obachtet werden. Da sie überall auf der Erde zur physisch gleichen Zeit erblickt werden, kann aus ihnen die geographische Länge eines Ortes bestimmt werden, denn die Längenunterschiede ergeben sich aus den Unterschieden der Ortszeiten. Auch historisch sind diese Finsternisse bemerkenswert, weil durch ihre Beob¬ achtung Olaf Römer auf die Lichtgeschwindigkeit geführt wurde. Die Lichtintensitäten der Jupitermonde sind verschieden und ihrer Größe nach nicht proportional. Der hellste ist der dritte, ihm folgt der erste, dann, obwohl der kleinste, kommt der zweite, und schließlich der vierte. Diese Monde stellen gleichsam ein Modell dar, an welchem im verkleinerten Maßstabe und in rascher Folge die Vorgänge des Planetensystems beobachtet werden können. So oft Jupiter, von uns aus gesehen, in 117° östlicher oder westlicher Elon¬ gation von der Sonne steht, scheint er stille zu stehen, in der Nähe seiner Opposition zur Sonne ist er gegen 119 Tage rückläufig, das heißt, er bewegt sich, mit den Fixsternen verglichen, in umgekehrter Richtung am Firmament. 5
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2