Rusannes Ddckert bringt für Damen, Herren und Kinder Bekleidung sowie Wäsche aller Art STEYR, Haratzmüllerstraße 16, Telefon 2268 verlangten die kaiserlichen Wirtschaftskommissäre über die von ihnen „jüngst gezo¬ gene Bilanz“ von jedem Ratsmitgliede gesondert und verschlossen ein schriftliches Gutachten, das zuhanden des Garstener Prälaten zu senden war. Bei der Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625 hatte der Magistrat neben anderem Kapital auch Stiftungsgelder des Bürgerspitales sowie des Bruder= und Siechenhauses im Betrage von 59.000 Gulden in die jährlich Gesellschaft eingebracht. Für diese Gelder mußten an die Stiftungen 3575 Gulden Zinsen entrichtet werden. Da aber das Kammergrafenamt seit dem Jahre 1669 Kapitalsertragszahlungen durch die Hauptgewerkschaft untersagt hatte, mußten die Zinsen ebenfalls aus Mitteln der Stadt aufgebracht werden. Hierzu kamen noch die Tilgungszahlungen für die alten Eisenschulden. Bürger¬ meister Schinnerer konnte jedoch ausfindig machen, daß die Hauptgewerkschaft schon durch kaiserliche Resolution vom 10. Dezember 1650 verpflichtet worden war, auf jeden Fall die Zinszahlungen für das Kapital der Armenhäuser zu leisten. Dies geschah jedoch nur bis zum Jahre 1665. Unter Bezugnahme auf diese kaiserliche Verfügung beschloß der Rat daher im Juli 1684, energisch beim Kammergrafenamt vorstellig zu werden, damit diese Verpflichtung eingehalten werde. 21 Im Juli 1678 konnte der Rat zur Kenntnis nehmen, daß Kaiser Leopold der Stadt auf die Dauer eines Dezenniums jährlich 5000 Gulden als Subvention bewilligt hatte, mit der Aufgabe, damit nach und nach die Gläubiger zu befrie¬ Schon im Dezember 1676, als Schinnerer vorübergehend den Bürger¬ digen.22) meister im Amte vertrat, teilte er bei einer Vorsprache dem Hofkammerpräsidenten Baron Abele, einem gebürtigen Steyrer, mit, daß „soferne der Kaiser nicht ergabige Hilfsmitl laiste... sei es unmöglich weiter zu Haußen“. Wegen dieser Bemühung um die kaiserliche Beihilfe und die Mühewaltung im Gewerkschaftswesen wurden 23) Schinnerer über eigenes Ersuchen vom Rate 1200 Gulden bewilligt In den Jahren 1679 und 1680 wütete in Wien und seiner Umgebung die Pest. Die Steyrer Räte sahen sich daher durch den Bericht des Bürgermeisters veranlaßt, am 9. September 1679 den Stadtschreiber zu beauftragen, eine „Infek¬ tionsordnung“ zu verfassen. Als erste Maßnahme, die das Einschleppen dieser furchtbaren Seuche in die Stadt verhindern sollte, verfügte der Rat den Grafen Lamberg zu ersuchen, an den Landesgrenzen (bei Ramingdorf) Wachen aufzu¬ stellen, um den aus den Seuchengebieten Kommenden den Zuzug zu verwehren.24 Aus Wien flüchteten zahlreiche Personen, unter ihnen die Fürstin Porcia, die 21) RP 1684, 125. 22) RP1678, 57. 23 RP 1680, 16. 24) RP 1679, 224. 3
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