HAUBENEDER das führende KLEIDERHAUS Steyr’s größte TOSUNZENTRALE sagte er dumpf. „Gastmahl des Dioge¬ gelegentliche Bemerkungen meines Man¬ nes. nes und bedauerte, nur mit halbem Ohr hingehört zu haben. Mein Mann packte Stockend kam es heraus. Bei seiner inzwischen seine Koffer mit Sorgfalt Ankunft in Verona kein bekanntes Ge¬ und großen Erwartungen, pfiff und tril¬ sicht, sommerliche Mittagsglut, stoppel¬ lerte wie ein Finkenhahn und schwirr¬ bärtige, schlafende Droschkenkutscher. te ab, indes ich gezwungen war, bild Geronimos Wohnung lag in der Innnen¬ lich gesprochen, auf dem Nest zu sit¬ stadt. Im dritten Stock. Kühl und dun¬ zen. Die Putzfrau kam. Der Staub, der kel das Treppenhaus, so dunkel, daß graue Dauergast, erhob sich unwillig man beinahe über die Putzfrau gestol¬ aus dem Polstersessel, ließ sich im näch¬ pert wäre. Aber es war nicht die Putz¬ sten nieder, verließ das Haus, um an frau, es war Geronimo, der die Treppe derntags wiederzukommen, so wie sich vor seiner Wohnungstür schrubbte. Die Männer beim Großreinemachen beneh¬ Putzfrau hatte ihn im Stich gelassen. men. Auf dem Bildschirm meiner Phan¬ Der Himmel weiß warum. Geronimo tasie sah ich inzwischen, wie zwei Freun¬ bat seinen Gast einzutreten, band die de unter dem betörend schönen südli¬ Putzschürze ab, geleitete ihn durch die chen Himmel betörend schöne Feste fei¬ Zimmer. Die Wohnung war groß und erten, sah sie flanieren über die Piazza prunkvoll, nur die Möbel dämmerten in d’Erbe, sah weinselig taumelnd zwei grauen Schonbezügen vor sich hin. Gero¬ hinter oder mehrere Nachtschwärmer nimo wischte zwei Gläser aus, goß Ver¬ den Zypressengärten der Palazzi Giusti mouth ein und trank auf das Wohl des und Pompeji. Auch die Putzfrau glaubte Gastes und zog ihn dann am nicht mehr so einiges zu sehen: Ausflug ans Meer abreißenden Faden des Gesprächs hinaus in lustiger Gesellschaft, bunte Sonnen in die Küche. Rohes Fleisch lag auf dem segel mit verdächtigen Schatten und im Tisch. Ein ganzer Fleischberg. Fliegen übrigen alles wie auf Ferienprospek¬ speisten genüßlich à la Tartare. Gero¬ ten. Wir hörten auf das Rauschen, lei¬ nimo wedelte sie weg, während er Kar¬ der etwas spät, als bereits in der Küche toffeln schnippelte und seinen Gast er¬ während das Spülbecken überlief. Da — suchte, doch, per piacere, die Zwiebeln ich noch mit dem Schwamm die staubi¬ zu schneiden. Warum nicht in ein Re¬ gen Blatthände meines Philodendron — staurant gehen? schlug der Gast vor. behandelte — ein Telegramm: „Komm Ristorante? empörte sich Geronimo. Al¬ sofort nach Gardone. Näheres münd¬ le Wirte seien Spitzbuben. Für diesen lich. eine großartige Geste umfing Preis — Fleisch, Kartoffeln, Melanzane, Oel Was war geschehen? — Ich erfuhr es — für diesen Preis samt allen Düften zögernd und bruchstückweise: „Gast¬ speise man nur einmal im Ristorante, mahl des Trimalchio?“, fragte ich mit ohne satt zu werden — hier aber eine einem boshaften Seitenblick. „Nein 47
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