Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1966

44 Alte, hohe Giebelläuser stehen da in Reil und Glied, und der Brunnen plaudert leiser nachts sein traumverlornes Lied. Josef Reisinger Bleich, vom Mondensckein umsponnen, starrt das alte Bummerlhaus, ganz in alter Zeit versonnen Stadtplatz huschen Geister ein und aus. Märchenkaft im fallen Lichte im ragt das Rathaus in die Nacht, träumt von unsrer Stadt Geschichte, ihrem Glanz und ihrer Macht. Mondenschein Und der Tabor, unser Wäckter, schaut getreu die Stadt sich an, zählt die Häuser und Geschlechiter und der Mond zieht seine Bahn. Um das Kirchlein auf der Hölte schließt sich eng der Häuser Schar, wie die Küchlein um die Henne, wie das Volk um den Altar. Wer den leichten Hang erstiegen, Franz Josef Kaesdorf schaut kinaus ins weite Land, bis zum fernen Böhmerwalde kinterm weißen Donaustrand. St. Ulrich Schubert hat von dieser Stelle einst das gleiche Bild bestaunt, während ihm die holde Muse Lied um Lied ins Ohr geraunt Wann d’ Schloßleiten grean wird Anna Zelenka Wenn insd Schloßleiten grea wird, sänd d'Schwalberl schon da und dö Amseln, dö singän auf dö Bäm und am Dach, denn 's Frühjahr leimmt angruckt und freundli lacht d Sunn; d Freud für uns alle, weil alls löbt umädum. Dö Veigerl, dö schmöckän und vül Staudnd blüahna und dö Bäm kriagn schon Batzen, wia wann à Wundergschegn wä. Und dö Stey' hats so träwi, grüaßt dö Enns leimmt ma füa, und dö Fischerl sänd lusti in aller Gotts früch. Gel abi äm Ennskai, schau umd d weng, an Blick mach änt Täbor und solang was i denk, gfallt mir insä alts Städtl, bei dä Euns bei dä Stey', seimmt d Fremds zd uns zuwä, tuat er angwölind glei. Stellst di wokin auf à Fleckerl, schaust hiefür oder zruck, es grüaßn oan d' Berg. stehst bei der Euns auf dä Bruck: ja koa Wunder is's net, wann alls sagt, Steyr is schön, droben beim Sdmallutor fangts an, bis zum Neutor muaßt ge#’n.

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