Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1966

Rampenlicht In den neunziger Jahren verlangten die Besucher eines Mailänder Operetten¬ theaters immer neue Wiederholungen der Clanznummer. Dadurch zogen sich die Vorstellungen in die Länge. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, griff der Direk¬ tor zu folgendem Mittel: Zunächst wur¬ de den Sängern und Tänzerinnen verbo¬ ten, irgendeine Nummen zu wiederholen. Dann ließ er im Vestibül des Theaters folgende Bekanntmachung anschlagen „Die Herrschaften, welche eine Gesangs¬ nummer oder einen Teil des Balletts zur Wiederholung wünschen, werden höf¬ lichst ersucht, ihre Namen im Büro an¬ zugeben. Nach Schluß der Vorstellung wird ihren Wünschen entsprochen gegen eine nochmalige Zahlung der Platzge¬ bühr. X Welche Bedeutung dem Theater im kaiserlichen Rom um die Mitte des vierten Jahrhunderts zukam, geht dar¬ aus hervor, daß eines Tages, als alle Fremdlinge wegen einer Hungersnot aus Rom ausgewiesen wurden, dreitausend Schauspieler und Tänzerinnen und eben¬ soviel Chormeister zurückblieben (ici) Paßts auf d’ Kinda bössa auf Von Wilhelm Schaumberger All Tag schier hert mä hiazät rödn Dur'n Rädio — und durch d’ Leit dh, Däß dort und da à Unfall gwön, Bal leichtä wohl — bal wiedd schwälr). Bal's Großö triafft, denkt md sö glei, Hai s gwiß nöt aufpäßt wiedd recht; Doh san viel Kindd dh dabei Gar bei dö Klodu is’s dowelt schlechtt, Denn so d Häscherl, dös denlet nöt Und kennt ah d Straßugfahr nuh zweng, Da glert ös sö, daß' Altö rödt Da liegt dö Schuld wohl nur bei Enk. Os Vatän — Müattä — oder wer Halt da is grad bei insan Kloan, Bein Kindän gliert d Groß’ wohl her; Denn na'n Mälör kilft koa Woan. 142 Einmal genügt Kaiser Nikolaus erfuhr, daß der Ko¬ miker Karatigin des Kaisers Sprechwei¬ se täuschend nachzuahmen verstand. Er ließ ihn in der Pause einer Vorstellung zu sich in die Loge kommen und befahl ihm, seine Kunst zu zeigen. „Iich höre, du kopierst mich so täuschend, ich will das hören!“ — „□ Majestät, wie könn¬ te ich das wagen!“ „Keine Ziererei, ich befehle es dir!“ Was soll ich spre¬ chen?“ „Was du willst, oder noch bes¬ ser, das, was du glaubst, das ich an dei¬ ner Stelle jetzt sagen würde!“ Sofort wandte sich Karatigin an den Hausmini¬ ster des Kaisers, den Fürsten Wolkonsky, und sagte: „Iwan Iwanowitsch, der Ka¬ ratigin gefällt mir sehr wohl. Laß ihm morgen 500 Silberrubel auszahlen!“ „Ge¬ nug, genug, rief herzlich lachend der Kaiser, „die 500 sollst du haben, aber weiter will ich nichts von dir hören! Der Zettel in der alten Küchenuhr In einer norddeutschen Stadt brachte eine Frau eine alte Kückenuhr zum Uhr¬ macher um sie reparieren zu lassen. Nacht vier Tagen konnte die Kundin die Uhr wieder abkiolen. Mit einem Läckeln wandte sich der Meister an die Frau: „Haben Sie die alte Uhr schion einmal geöffnet und in das lunere des Werkes geschaut? Die Kundin verneinte. Da öffnete der Meister die Uhr und deutete auf einen alten vergilbten Zettel, der im lunern festgeklebt war. Auf dem Zettel stand: „Ich habe diese Uhr am 17. März 1897 repariert. Das Wetter war wolkenlos Politische Lage: ziemlick verworren. Dann zeigte der Meister auf einen zwei¬ ten Zettel und sagte: „Nadidem ich die Eintragung meines Kollegen vor 66 Jah¬ ren gelesen hatte, entschloß ich mich, auch einen Bericht über die heutige Lage abzugeben!“ Auf dem neuen Zettel stand zu lesen: „Repariert: 11. April 1963 Wetter: wolkenlos. Politische Lage: noch —i— (GLOB) immer verworren.

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