Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1966

wie die Produktionserhöhung des Nibe¬ lungenwerkes in St. Valentin, wo land¬ virtschaftliche Zusatzgeräte für Traktoren erzeugt werden, ließ die Beschäftigungs zahl um fünfhundert steigen. Da auch die Mittelbetriebe in Steyr und Umgebung ständig wachsen, ist der Arbeitsmarkt seit etwa einem halben Jahr fast nahezu er schöpft. 6. Schiedlberg. Frau Theresie Steinmayr, Auszugsbäuerin am Breit hubergute, hat ihr 90. Lebensjahr vollen¬ det; aus diesem Anlaß gingen ihr zahl¬ reiche Glückwünsche zu. 6. Steyr. Der Gastwirt Vinzenz Rib¬ nitzky, Haratzmüllerstraße 72, ist im Alter von 72 Jahren gestorben. Ribnitzky war Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volksbank Steyr. langjähriger Gemeinde¬ mandatar aus der Sozialistischen Partei von 1949 bis 1961 Stadtrat und Gewerbe¬ referent in der Stadtgemeinde sowie seit dem Jahre 1961 Träger des Ehrenringes der Stadt Steyr, der ihm für sein kommu nales Wirken verliehen worden war. 7. Ternberg. Ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, ist der Straßen¬ wärter Matthias Altweger, der vor fünf Monaten einem Verkehrsunfall zum Opfer gefallen und seither ohne Bewußt¬ sein geblieben war, im Landeskranken haus Steyr im 54. Lebensjahr gestorben Altweger war am 7. November 1964 von einem Motorradfahrer auf der Eisenbun¬ desstraße in Ternberg angefahren worden wobei er eine schwere Schädelverletzung erlitten hatte. Fünf Monate lang war Alt weger im Krankenhaus künstlich ernährt worden. 3. Steyr. Beim 63. Österreichischen die Friseurkongreß in Wien schnitten ab Oberösterreicher ganz hervorragend Unter den besten Österreichern findet man gleich an erster Stelle (Staatsmeister der Herrenfriseure) Kurt Strobl aus Steyr. der bis vor kurzem in einem Salon auf dem Stadtplatz beschäftigt war und jetzt in Kremsmünster in einem Familienbe trieb arbeitet. Kurt Strobl belegte außer dem den sechsten Rang im Modepreis der Stadt Wien. An dritter Stelle der Herren¬ friseure landete Hans Schützeneder. Hans Schützeneder war vor einigen Jahren auch in Steyr und hier angestellt. Sein Fleiß und Ehrgeiz haben ihm nicht nur ver¬ schiedene Titel eingebracht, sondern ihm auch als Sprungbrett nach Linz gedient, wo er jetzt einen eigenen Salon führt 7.6 13. Steyr. Der Stadtsenat hat voll Millionen Schilling für den Ankauf Grundstücken auf der Ennsleite und im Gemeindegebiet von St. Ulrich freigege ben. Das Ausmaß dieser Flächen beträgt 202.000 Quadratmeter. Das Seppbauern. gut auf der Ennsleite ist nunmehr dem Wachstum der Stadt zum Opfer gefallen denn der Hof mit einem Areal von 25.000 Quadratmetern und ein dazugehöriges Grundstück zwischen Hochbehälter und „Porsche-Villa, die sogenannte Stadellei¬ ten, mit 27.000 Quadratmetern wurden von der Stadtgemeinde erworben. Als Tauschgrund für Bauernland an der Stadt grenze wurde die Liegenschaft Tröschberg oberhalb des Porschewaldes mit einer Fläche von 150.000 Quadratmetern ge¬ kauft. Die Grundstücke Tröschberg und die „Stadelleiten“ liegen im Gemeindege¬ biet von St. Ulrich. Während das Gut Tröschberg verpachtet werden soll, sind die dem Wohngebiet nächstgelegenen Gründe als Bauland für Wohnsiedlungen in Aussicht genommen. 15. Steyr. Nach 13 Jahren Aufenthalt in Afrika ist Schwester Damiana Satt mann, eine Missionsschwester vom kost¬ baren Blut in Wernberg bei Villach (Kärn ten) auf Heimaturlaub zu ihren Verwand ten nach Steyr gekommen. Sie ist voll des Dankes für die Hilfe der Österreicher, die den Kranken in Kenia zugute kommt. Diesen Dank für die vielen Spenden hat Schwester Damiana auch in der Heinz Conrads-Fernsehsendung, von der sie viele noch in guter Erinnerung haben, zum Aus¬ druck gebracht. Schwester Damiana hat in Kenia mit Hilfe ihres Gottvertrauens und ihrer guten Ausbildung, die der eines Arztes gleichkommt, fast ein Wunder voll¬ bracht. Bevor Schwester Damiana nach Kenia kam, wirkte sie auf einer Lepra station auf der Insel Sansibar. Nach drei Jahren wurde sie in Südafrika weiter ausgebildet und lernte dabei vor allem die tropischen Krankheiten, Schlangenbisse, Zahnreißen und die schwere Tätigkei einer Hehamme. Die Diplome machte sie auf englisch. Nach dieser langwierigen Ausbildung zog Schwester Damiana in die Negerdörfer im Busch von Kenia ein. Dort war bis zu diesem Zeitpunkt kein Weißer geduldet, kein Missionar oder Arzt durfte sich sehen lassen. Obwohl man Schwester Damiana, die zwei Negersprachen spricht, anfangs Haß und Mißtrauen entgegen¬ brachte, konnte sie ungehindert ihrer We¬ ge gehen. Sie nahm sich der armen Kran¬ ken an, die sich, dem heidnischen Glau ben nach, dem Zauberer oder Medizin mann unterwarfen. Schwester Damiana 131

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2