Garsten, Großraming und Reichraming waren am Brandplatz, doch gestaltete sich die Eindämmung des Feuers sehr schwierig, weil das Wasser vom Pauken¬ graben über einen Höhenunterschied von 150 m emporgepumpt werden mußte. 25. Garsten. Bürgermeister Alfred Mayrhofer übernahm aus der Hanc von Landeshauptmann Dr. Gleißner das ihm vom Bundespräsidenten verliehene Silberne Verdienstzeichen der Republi Österreich entgegen. In fünfzehnjährige Tätigkeit als Bürgermeister von Garsten ferner als Funktionär der Sparkasse in Steyr und als Mitglied des Landesaus¬ schusses des oö. Gemeindebundes hat sic Bürgermeister Alfred Mayrhofer Ver¬ dienste erworben, die diese Ehrung woh erwarten ließen. Zur Feier, die im Lin¬ zer Landhaus stattfand, waren auch Be zirkshauptmann HofratDr. Markus Grahner und der amtsführende Präsident des Landesschulrates, Prof. Rödhammer, erschienen 3300 S Techn. Rat Josef Hack ! 26. Steyr. Ein Pionier der österrei¬ chischen Messerindustrie, Technischer Ra Josef Hack, Gründer und Seniorchef der Hack-Werke Steyr, ist am 26. Juli um 23.45 Uhr im Landeskrankenhaus Steyr an einem schweren Herzleiden im 72. Lebensjahr gestorben. Steyr und die 100 oberösterreichische Industrie verlieren mit Josef Hack einen markanten Vertreter aufrechten Unternehmertums, der nicht nur seiner Familie ein fürsorglicher Va ter war, sondern auch stets das Wohl der Belegschaft im Auge hatte. Der Aufstieg der Hack-Werke K. G. zu ihrer heutigen Bedeutung mit nahezu 300 Arbeitern und Angestellten, war sein Lebenswerk, Josef Hack, der einem alten Klingenschmiedge schlecht entstammt, wurde am 15. März 1893 in Steyr gehoren. Seine Fachkennt nisse erwarb er sich in der damaliger k. u. k. Fachschule für Eisen- und Stahl bearbeitung in Steyr. Nach dem frühel Tod seines Vaters trat der noch Minder¬ jährige in das Unternehmen ein und führ te zusammen mit seiner Mutter, Frau Jo sefine Hack, den väterlichen Gewerbebe trieb. Neben der technischen Führung ob. lag ihm auch die gesamte kaufmännische * Tatigkeit. Der Initiative des jungen Ge schäftsführers gelang es, die Firma wei ter auszubauen und den Absatz auf alle Gebiete der ehemaligen österreichischen Monarchie auszudehnen. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Herr Josef Hack zusammen mit den meisten Arbei¬ tern seines Betriebes zur Wehrdienst leistung eingezogen, was die Stillegung des Betriebes bedeutete. Nach vierjähri gem Einsatz an der Südtirol-Front kehrte Herr Josef Hack, mehrfach ausgezeichnet Ende 1918 wieder in die Heimat zurück und schritt unverzüglich gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Gustav an die Wiederaufnahme der Produktion. 192 übergab Frau Josefine Hack ihren beider Söhnen Gustav und Josef das Geschäft, welches dann in eine Ges. m. b. H. um¬ gewandelt wurde. Der enorme Nach kriegsbedarf führte zu einem beachtli chen Aufschwung des Betriebes, neue Werksobjekte wurden erworben, in denen die Voraussetzungen für eine fabriksmä¬ Bige Erzeugung gelegt wurden. Eine wahrhaft umwälzende Pionierarbeit des Verstorbenen, die der gesamten Schneid¬ warenindustrie eine neue Richtung wies, war die Aufnahme der Erzeugung vor Messern aus rostfreiem Stahl. In den Dreißigerjahren wurde der Export bis nach Ubersee ausgedehnt, 1937 beschäf¬ tigte das Unternehmen bereits 200 Ar¬ beiter. Der Zweite Weltkrieg zwang die Firma Hack zur Umstellung auf Kriegs¬ produktion, 1945 nahm das Unternehmen als eine der ersten Fabriken Österreichs die friedensmäßige Produktion von rost¬ freien Eßbestecken wieder auf. Entschei¬ denden Anteil hatte Herr Josef Hack an der Erfindung des „Wellenschliffs“, der
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