Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1966

Fliesen, Mosaik- und Pflaster¬ arbeiten sowie alle einschlägigen HAFNERMEISTER Reparaturen Herde, Ofen, Küchenanlagen SChans Oittinger Warmluft- und Warmwasser¬ STEYR / JOHANNESGASSE 14 a Heizungen Elektro-Nachtspeicheröfen Kunststoftbeläge stammen. Die Sakristeitür weist als zentrales Motiv zwei senkrechte Rundstäbe auf, die von einem gebogenen Rundstab überschnitten werden. Die verdickten Basen der senkrechten Rundstäbe sind skulptiert. Nichts Hartes, Kantiges haftet diesen Türgewänden an. drei Die Lage des Turmes zwischen der Eingangshalle und der Kirche gereicht dem Bild des Gebäudekomplexes zum Vorteil; er steht nordwestlich an die Kirche anschließend. Seine Nordwand und die der Kirche bilden eine Linie. Die obersten Fenster sind aus der Renaissance, jedoch in romanischen Formen gehalten. Nicht mehr nachempfinden können wir die Gründe, die den Bauleiter bewo¬ gen, der Kirche rechteckige Form zu geben. Buchowiecki will für viele der rund 50 österreichischen Kirchen der Gotik mit geradem Chorabschluß Verbundenheit mit der alten Holzbauweise sehen.23) Maximale Baugrundnutzung könnte einer der Gründe gewesen sein, rechteckigen Grundriß zu schaffen. Es lag jedenfalls nicht in der Absicht, einen (wegen der Brückendurchfahrt stark überhöhten) Ostchor dran¬ zubauen; die Spitalskirche stellt eine allseitig geschlossene Einheit dar. Als guter Vergleich bietet sich die Wiener Neustädter Georgskapelle an. Es wäre ein großer Gewinn für das künstlerische Bild von Steyr, wenn die Kirche in ihre ursprüngliche Form zurückgeführt würde, aber dies muß eine Utopie bleiben. Wichtig und teilweise möglich wäre es immerhin, festzustellen, ob sich unter dem Verputz Reste alter Bemalung erhalten haben. Preuenhueber teilt uns mit, daß „in der Kirchen drinnen an der Wand . . . Teutschen Reimen“ angeschrieben ind, deren Text er überliefert.24) Noch fällt es schwer, die Stellung der Spitalskirche im Schaffen der Steyrer zu des Gebietes zuzuschreiben sind) Viertellade (der fast alle gotischen Kirchen stig ist. Hier können somit nur einige beleuchten, da hier die Forschungslage ungün arrkirche (1443 — 1522), der bedeu¬ Anregungen gegeben werden. Unsere Stadtp tendste und beispielgebende Bau der Steyrer Viertellade, läßt auf den ersten Blick keine Verwandtschaft mit der Spitalskirche erkennen. Beide Kirchen gehören zwei verschiedenen Stilphasen an, aber sie müssen zur selben Zeit in Arbeit gewesen sein. Die Rippenrhomben mit den gekurvten Seiten, die sich in jeder Jochmitte der Spitalskirche finden, hat aber schon Hanns Puchsbaum gekannt; Rhomben mit gekrümmten Seiten hatte er schon auf seinem Chorgrundriß der Steyrer Pfarrkirche ür die Mitten der Gewölbefelder der Seitenschiffe vorgesehen.25) Die — nicht Puchsbaums Plan entsprechenden — Figurationen der Seitenschiffgewölbe in der Stadtpfarrkirche ähneln aber noch eher der Figuration in der Spitalskirche. — 23) Buchowiecki, Walther: Die gotischen Kirchen Österreichs, Wien 1952, p. 54. 24) Preuenhueber a. a. O. p. 40. 25) Grimschitz, Bruno: Hans Puchspaum, Wien 1947, Bildtafel Nr. 42 zeigt Puchs¬ paums Grundriß für den Chor der Steyrer Stadtpfarrkirche. 95

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