Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1965

Spätromanischer Türzieher (ehemalige Klosterkirche Gleink) Aufnahme: A. Seir Das Gleinker Kloster war im Mittelalter offenbar auch eine Pflegestätte der Buchmalerei. Um 1300 ersuchte nämlich der „Maler von Gleink“ den Prior und Kustos des Stiftes Kremsmünster Hertwik von Schlüsselberg um Überlassung von Gold und Farben.*) Die Linzer Studienbibliothek verwahrt ein aus Gleink stammendes Evangeliar.“) Ob es auch dort entstanden ist, läßt sich nicht sicher nachweisen. Da aber anderswo Parallelstücke fehlen, darf Gleink als Entstehungs¬ ort angesehen werden. Die Handschrift (178 Blatt, 282 X 202 mm) enthält eine Darstellung der Geburt Christi, drei bayrischen Einfluß (Freising, Tegernsee) zei¬ gende Evangelistenbilder, die Kanones=Tafeln und vier ganzseitige und 18 kleine Initialen in Gold, Silber, Gelb und Blau.“) Aus Gleink kam in die Studien¬ bibliothek Linz auch ein Brevier,“) das zehn vorzügliche Initialen des 12. Jahr¬ hunderts enthält. Diese Handschrift dürfte jedoch der Malerschule des Klosters *) Lambach zugesprochen werden.“ 43) K. Holter, Hertwik von Schlüsselberg und die Welser Glasfenster. O.=Ö. Heimat¬ blätter, Ig. 6 (1952), Heft 4, S. 551 f. 44) Linz, Studienbibliothek, Codex 415. 45) K. Holter. Die romanische Buchmalerei in Oberösterreich. Jahrbuch des oö. Mu¬ ealvereines. Bd. 101 (1956), S. 234ff. 46) Linz, Studienbibliothek, Codex 290 (518 Blatt, Format 240X 160 mm). 47) K. Holter, a. a. O., S. 230 f. 88

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