Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1965

8 9) 10) 11 12 13 14) 74 erlangte Josef Achtmarkt von Kaiser Ferdinand III. die Erlaubnis, Teufelseck in Engelseck umzubenennen.?) Schon am 14. November 1614 waren dem Vater Josefs von Erzherzog Ma¬ ximilian ein Wappen und die Lehensfähigkeit verliehen worden. Josef Achtmarkt und seine Brüder, Tobias und Adam, erhielten am 18. September 1636 eine Wappenverbesserung und das Prädikat „von Achtmarktstein“ Anläßlich der Umbe¬ nennung von Teufelseck gestattete ihm der Kaiser, wegen seiner und seiner Vor¬ fahren Verdienste um das Haus Österreich, für sich und seine Nachkommen wei¬ tere Renten, Zehenten und Gülten (Grundstückserträge) im Werte von 20.000 bis 24.000 Gulden zu erwerben und sich „auf Engelseck“ zu nennen. Über Auftrag der Landeshauptmannschaft war nach dem Tode Bürgermei¬ sters Mann im Februar 1641 das Steyrer Bürgermeisteramt provisorisch mit Niklas Frizler besetzt worden.*) Dieser Zustand währte bis Mitte Juni 1641,?) zu welchem Zeitpunkt Josef Achtmarkt auf Befehl des Landeshauptmannes zum angesetzten“ Bürgermeister ernannt wurde. Auf Grund dieses Befehles wurden ihm und dem gleichzeitig zum Stadtrichter ernannten Georg Wernberger die Am¬ ter übergeben.15) Für 1642 wurde Achtmarkt gewählt, die Wahl wurde auch vom Kaiser im Mai des gleichen Jahres bestätigt.!) Um der Stadt die Wahlkosten zu ersparen, wurde mit kaiserlicher Resolution entschieden, künftig nur alle zwei Jahre Wah¬ len vorzunehmen. Daher verblieb Achtmarkt mit allen anderen Gewählten auch 1643 im Amte.!?) Als man im Dezember 1643 bei der Landeshauptmannschaft um Genehmi¬ gung der Wahlen für die folgenden zwei Jahre bat, ließen Landeshauptmann und Vizedom mitteilen, daß sie dienstlich verhindert wären nach Steyr zu kommen und außerdem die Stadt mit den für ihren Besuch auflaufenden Unkosten verschonen wollten.!) Sie hätten deshalb den Abt Roman Rauscher von Garsten beauftragt, die Wahl durchzuführen. Im Beisein dieses geistlichen Würdenträgers wurde am 3. Jänner 1644 Josef Achtmarkt neuerlich für die folgenden zwei Jahre zum Ober¬ 14) haupte der Stadt erkoren.“ An die Spitze des schwedischen Heeres war Ende Mai 1641 Leonhard Tor¬ stenson, der letzte Schüler aus Gustav Adolfs Feldherrenschule, getreten. Nach dem Siege über die kaiserliche Armee unter Erzherzog Leopold wollte er gegen Wien vor¬ u. streiften rücken. Schon breiteten sich die schwedischen Truppen im Marchfeld aus bis in die Gegend Wiens, als Torstenson, wegen des inzwischen ausgebrochenen schwedisch=dänischen Krieges, eiligst nach dem Norden zurückkehren mußte. Hier schlug er das dänische Heer und stand Ende Februar 1645 mit seinen Scharen wieder in Böhmen, rückte dann über Dürnstein, Stein, Krems und Korneuburg bis in die Gegend der heutigen Brigittenau vor. Inzwischen war auch der Woiwod von Sie¬ benbürgen, Stefan Rakoczi, in Ungarn eingefallen. Torstenson hoffte nun, nach der Vereinigung mit Rakoczis Truppen, Wien einzunehmen. Dieser schloß jedoch 9 Umbenennungsurkunde; Berndt behauptet, daß zu Engelseck auch die Häuser (LV 7). In den Rats¬ Redtenbachergasse 10 und Spitalskyg. 2 gehört haben protokollen (1644, 19 und 1647, 12) spricht Achtmarkt selbst nur von einem Haus und einem Garten und davon, daß er ein im „Ebhardtischen Garten ge¬ legenes Häusl“ abgebrochen habe. Die Grundmauern einer Schmiede des Ansitzes wurden bei Errichtung des Städt. Gesundheitsamtes (Redtenbachergasse 3) in den Jahren 1953/54 festgestellt. RP 1641, 194, 199. RP 1641,262, 14. Juni. RP 266. 1641, RP1643 30, 3. Juni: „Vor einem Jahr haben die Wahlen stattgefunden.“ 547, Mk, L. 10, St. A. Nr. RP 1643, 208, 215. LV 9.

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