Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1965

HEINATKUNDLICHER TEIL Dr. Erlefried Krobath Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit (Fortsetzung) Josef Achtmarkt von Achtmarktstein auf Engelseck (1642—1645); Johann Egger von Marbach (1646—1650); Gottlieb Schröffl von Mannsperg (1651—1659) Josef Achtmarkt von Achtmarktstein auf Engelseck!) (1642-1645) Die durch die Gegenreformation bedingte Abwanderung vieler erfahrener Kaufleute aus Steyr verursachte einen empfindlichen Niedergang des städtischen Handels, der Quelle des Wohlstandes der Stadt. Nach und nach füllten diese Lük¬ ken andere Kaufleute, auch solche aus Tirol, die als zuverlässige Katholiken galten und daher dem herrschenden Regime genehm waren. Diese Tiroler Handelsleute verfügten über geschäftliche Beziehungen nach Italien und ins Reich und waren daher in der Lage, die Abgewanderten und die ihres evangelischen Glaubens we¬ gen Ausgewiesenen zu ersetzen. Nach Steyr waren neben anderen Zuwanderern auch Mitglieder der Familie Achtmarkt aus Bozen gekommen. Es waren dies der älteste, im Jahre 1600 geborene Sohn dieser Familie, wie sein Vater Josef ge¬ nannt, und dessen jüngster Bruder Adam.? Josef Achtmarkt erwarb im Jahre 1629 die Christoph Richterische Eisenhandlung im heutigen Hause Stadtplatz Nr. 2 und führte diese, ge¬ meinsam mit Matthäus Riß, weiter.?) In den Ratsprotokollen kann Acht¬ markt erstmalig nachgewiesen werden, als er am 8. Oktober 1633 um „Linde¬ rung der angelegten Leibssteuer“ bat.“) Gegen Erlag von 20 Reichstalern erlangte er im Jahre 1635 das Bürgerrecht.*) Am 20. Oktober 1636 wird er als Pfarr¬ kirchenverwalter erwähnt, der beim Magistrat den Antrag stellte, das baufällige Haus des Organisten herstellen zu lassen.*) Im Jahre 1640 kaufte er das in der Garstener Pfarre gelegene Gut am Rosenberg. Als Wohnsitz erwarb Achtmarkt um 1641 den vor dem St.=Gilgen=Tor gele¬ genen Ansitz Teufelseck (so wegen seiner Lage am Teufelsbach genannt) und dazu den Wasch= und Rinnhof im Aichet. Nach Instandsetzung des Gutes Teufelseck 1) Schreibweise in den Ratsprotokollen meist „Achtmarckht von Achtmarckhtstain“: Verlass.=Inv. Niklas Frizler, K. XI, L. 17, St.A. 2) LV10, 8—9. 3) Nachbesitzer wurden die Brüder Michael und Wolff Strauß. 95. RP 1633, RP1635, 31; Bgr. 54. RP 1636, 156.

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