Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1965

V 011 Peter Wald Mitternacht war längst vorüber. Da läutete es Sturm . Pauline schaltete die Nachttischlampe ein, sah auf das leere Bett an ihrer Seite und erhob sich mit ei11em Seufzer. Scho11 im Hausflur war die Fah11e zu spüre11. Als Pauli11e öffnete, torkelte Emil , ihr Gemahl, über die ·Schwelle . Er hatte den Hut verkehrt herum aufgesetzt , sei11 Selbstbinder war total verrutscht und an seinem Arm hi11g ein knallroter Luftballon mit der Aufschrift ,Rio-Bar'. „Pauline! " lallte er mit schwerer Zunge, ,, P' line, geliebtes Weib , ich muß dir 'n fu . . . fu . . . furchtbar' s Geständnis machen ." „Ach was", gab sein Eheweib u11wirsch zurück, ,, sag mir' s morgen, we11n du ausgeschlafen hast. Und jetzt marsch ins Bett." „Nein , P' line ", widersprach Emil , ,, kann nich ssso lange warten. Drückt mir senst s'Herze ab, das Geheimnis." „Nein , bin gar nicht neugierig. Will jetzt endlidt schlafen" , sagte Pauline und zog sich die Bettdedie über die Ohren. „Aber du .mu ... mußt mich anhör'n", lallte Emil, ,, will das Dings, das Geheimnis loswerden. Kann sonst nicht ruh'n , kann sonst bestimmt nicht ruh'n. " „Wird ein schöner Quatsch sein" , fauchte Pauline böse, ,, du bist ja total betrunken ." „P'line ", richtete sich Emil da steil auf , ,, P' line, sag, wo ... wo ... woher ken11st'11 du 1-11ei11 Geheimnis?" (ici) Wilhelm Schaumberger 3 A niada muaß sein Straßn gehn, Ob's eahm hiazt recht is oda nöt. U11d is's ah manigsmal nöt schön, Es hat a niada Mensch sein Gfrött. Da oan hat dös - da anda das, Was eahm nöt einipaßt in d' Kram , Doh ga l - ollsanda ha~n halt was . A weng was bringan olli z'samm. Da oane moant: 's gang anderscht ah, Warum geht' s grad bei den und den? Der nahmat' s Löbm nöt gar so schwa(r), Der kam sei Löbta 11öt in 's Flenn 1 - Dös kunut schon sein , daß 'so was gab; A gwisse Zeit halt' s moastens an, Doh urgach wird da Himmel grab. Und dann, mein Frei11d, /dmmt der aft dran! Dös bössa is halt in den Fall, Mein du, wannst da uöt z'vül vürnimmst, Weilst mit da Zfriednheit ollmal Gwiß übarall am weidan kimmst! 65

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