HAUBENEDER das führende KLEIDERNAUS Stevr•s groBte HOSENZENTRALE 1 Im Jahre 1846 hatte er eine recht ungute Floßfahrt nach Wien mitzumachen. Das Floß war unterhalb von Lebring „lendgefahren" , d. h. auf eine Schotterbank aufgefahren, und kam wegen des fallenden Wassers nicht mehr frei. Es war mit Scheitern beladen . Jo„ se:= Reder mußte mit seinen Leuten 1-f Tage im Freien, auch in den Näd1te11. nur im Sd1Utze einer einfachen Bretterbude aushalten, um die Scheiter auf einer kleinen Zille zu bergen und an Land zu 'bringen. Zwei Mann erkrankten an Lungenentzündung, die er nach Stockerau ins Spital bringen mußte. Er bemerkte dazu: ,, Im hätte es selber nicht mehr länger ausgehalten." Josef Reder interessierte sich nicht bloß für die Flößerei, sondern auch sehr für die Schiffahrt. Ein sehr wichtiges Transportgut fii r die Schiffmeister waren die Kälberfuhren, die jeden Donnerstag von Steyr nach Wien abgefertigt wurden. Nun war wieder einmal so eine Kälberfuhre für Wien beisammen, aber die Enns war so l10ch, daß sich kein Schiffmann zu fahren getraute. Schließlich mußten die Kälber nach Wien gebracht werden, weil man fürchtete, daß sie verderben würden . Da wandte sich der Nauführer Greizinger an Josef Reder, der gleich da'bei war, ihm zu helfen und mitzufahren. Die Donau war so hoch, daß in Stein bei Krems die Reitstecken überflutet waren. Unterhalb der Ortschaft Traismauer trieb die Strömung ihr Schi ff in eine falsche Richtung. Plötzlich wmden sie trotz allen Gegensteuerns in eine mit Jun.gmais bestandene Au hineingezogen. Da sagte der Nauführer Greizinger, von dem mein Großvater behauptet, daß er überhaupt gar nid1ts gefürchtet habe, zu ihm : ,, Herr Reder, richtens Ihnen, jetzt ists aus mit uns. " Glücklicherweise gaben die Gesträuche und die jungen Bäume nach, so daß das Sd1iff dari:iber hinweggleiten konnte . Es dauerte nicht lange, daß sie aus der Au wieder herauskamen und oberhalb Gschwendtendorf ans Land fahren konnten. Nachdem sie sich ausgerastet hatten setzten sie die Fahrt nach Wien, nunmehr vorsichtiger geworden, fort und kamen glücklich an. Es wird nicht bald einen Man n geben, der so in seinem Beruf aufging wie Jcsef Reder. Er war sehr stolz darau f. daß es ihm gelang, bereits im Alter von 22 Jahren Schiffmeister zu werden. Wenn er öfters erzählte, daß der oder jener ganz unerschrocken gewesen wäre. so werden die an.deren Leute auch dies von ihm gesagt haben. Als er einmal mi t zwei Sd1eiterschiffen auf der Fahrt 11am Wien in Marbad1 zufuhr , st ürzte er durch einen plötzlichen Stoß über Bord, und zwar so unglücklid1, daß er gerade vor einem 30 Klafter ( = 60 m) langen bayrischen Floß ins Wasser fiel. Er mußte das Floß in seiner ganzen Länge durchtauchen. Es gelang ihm, unterhalb des Floßes allein wieder an Land zu schwimmen. Im Jahre 1847 ermöglichte ihm sein Vater die Anschaffung eines Schiffzuges, der aus zwei großen und mehreren kleinen Schiffen bestand. In letzteren wurden bei der Talfahrt die zur Bergfahrt benötigten Pferde verladen. Josef Reder fuhr im Februar 1848 als Schiffmeister nach Budapest und lud dort die Eiseo47
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