Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1965

war zu hören. Danru sagte der Direktor langsam: ,,Ihr Vorhaben ist gewiß sehr lobenswert. Doch sehe ich nicht ein, warum Sie unbedingt auch mit der Versicherungsgesellschaft Kontakt aufnehmen müssen. Mir erscheint das ganz überflüssig. Sie haben durch den Einbruch mich geschädigt, also genügt es auch, wenn Sie Ihre Abs icht bei mir in die Tat umsetzen . . ." Verlegen fügte er hinzu: ,, Sie würden mir auch persönlich einen großen Gefallen .erweisen, wenn Sie auf meinen Vorschlag eingehen .. ." Unsicher sah der Fremde den Direktor an, dann nickte er: ,.Natürlich will ich gerne tun, was Sie wünschen. Sie werden aber verstehen, daß mich die Gründe interessieren, die Ihrem immerhin et- ~as son~::::rbaren Verlangen zugrunde hegen . . . ,,Sie müssen verstehen", sagte der Direktor unwillig, ,,ich habe nach dem Einbruch, durch den mir großer Schaden erwachsen war, ein wenig den Kopf verloren. Dazu war meine Buchführung zu jenem Zeitpunkt etwas unordentlich, und so kam es , daß ich bei der Versicherungsgesellschaft irrtümlich einen größeren Schaden anmeldete ... " Direktor Beck dachte nach und meinte: ,,Der eigentliche Schaden war, wenn ich. mich recht erinnere, ungefähr hundertvierzigtausend. Ich ha'be nun durch ein Mißverständnis etwa zweihundertdreißigtausend und einige hundert angegeben. Verstehen Sie, daß es mir deshalb sehr peinlich wäre, wenn Sie . . ." ,,Ich verstehe Sie sehr gut, Herr Direktor!" unterbrach ihn der große, breitschultrige Mann. ,,Sie haben sich geirrt, nur um eine Kleinigkeit, nicht wahr? Wie kommt es aber, daß in den Büchern der Versicherungsgesellschaft ein Betrag von dreihundertundzehntausend eingetragen ist, der Ihnen als Schadooersatz ausbezahlt wurde?" Fassungslos und I bleich starrte der Direktor den Fremden an und stammelte: ,, Wer ... wer sind Sie?" „ Kriminalkommissar Hafer!" klärte ihn der Breitschultrige auf und setzte hinzu: ,,Herr Beck, ich verhafte Sie hiermit wegen Versicherungsbetruges!" rDe,.. (Jiitiqe (f)ap_Jl Jacqueliue Keuuedy selbst erzählt folgeude Geschichte: „Als ich iu Rom weilte, wünschte idt mir nidtts sehnlicher, als von Papst Johannes XXIII. empfangen zu werden. Tatsächlich wurde mir diese Audienz gewährt. Später erfuhr ich, daß Seine Heiligkeit sich vor meinem Besuch aH seinen Proto/wllchef gewandt hatte und ilm fragte , wie er mich ansprechen müßte . Der Protokollchef meinte, daß es genüge, wenn Johannes XXIII. midi ganz einfach mit den Worten „Frau Präsidentin!" anredete. Als ich dann in den Audienzsaal eintrat, breitete Johannes seine Arme aus und sagte: ,, Ach, liebe Jacqueline, seien Sie herzlich willkommen!" (GLOB) 37

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