Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1965

8. Steyr. Aus Wien ist die Nachricht ei'llgetroffen , daß Herr Dipl.-Ing. Albert Ho c h I e i t n e r , Generaldirektor der Ennskraftwerke AG i. R., unerwartet ges torben is t. Gen eraldirektor Dipl.-Ing. Hochl e itner hat 13 Jahre in Steyr gewirkt und sich in di eser Zeit die Hochachtung all er Menschen erworben, mit d enen er di enstlich od er p er sönlich in Fühlung trat. A lbert Hochl eitn er , am 30. 1. 1893 in Blühnbach bei Werfen geboren, wurde an der Hochschul e für Bodenkultur in Wien zum Diplom-Ingenieur graduiert und trat zunächst in die Landwirtschaftskammer Nied erösterreichs ein. 1926 trat er in den Staatsdienst über, war vier Jahre im Landwirtschaftlich-chemischen Institut tätig und wurde anschließend in das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft berufen, in dem er als Ministerialrat einer Abteilung vorstand. 1938 mußte er den Staatsdiens t verlas·sen und verdiente sieb den Lebensunte rhalt in der Privatindustrie. 1945 wurde er von der Landesregierung Salzburg mit dem Wiederaufbau d er landwirtschaftlichen Organisationen im Lande Salzburg beauftragt. Nach den Wahlen vom Herbst 1945 wurde er vom Salzburger Landtag einstimmig zum LanHofrat Dipl.-Ing. Albert Hochleitner Generaldirektor der Ennskraftwerke AG. t am 8. Mai 1964 5 deshauptmaun von Salzburg gewählt. Schon in dieser Funktion se tzt e er sieb tatkräfti g für den Ausbau: d er Energi ewirtsdrnft, vor all em für da s Zu standekommen des gigantischen Kraftwerkes Kaprun, ein, und so lag es auf d er Linie seines Wirkens, daß er 1947, als er die Landeshauptmannstelle zurücklegte, in die damals neu gegründ ete Sonder gesellschaft Enuskraftwerke AG eintrat. Dieser Gesellschaft gehört e er bis zum 30. Juni 1960 als Vorsitzender des Vor standes und als Gen eraldirektor an . Hier ließ er sich die Vollendung der begonnenen Kraftwerksbauten und die weitere Nutzung der Wass e rkraft des Ennsflusses durch neue Kraftwerke besonders angelegen sein. Dipl.-Ing. Albert Hocbleitner war außerdem Mitglied des Vors tandes d er Sparkasse in Steyr. Erst im Herbst 1963 war Dipl.-Ing. Albert Hod1l eitner anläßlich seines 70. Geburtstages mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen d er R enublik Ös terreich ausgezeichnet worden. 9. S t e y r. Eine ungewöhnliche Rettnngsübung fand heute im Bereich des Frachtenbahnhofes Steyr statt. Mit lautem Pfeifen stieß die Lokomotive eines Personenzuges gegen eine abgestellte Güterzngsgarnitur, die mit feuergefährlichem Material beladen war. Die Wucht des Zusammenstoß es war so stark, daß in den Waggons des Personenzuges zahlreiche Reisende schwer verletzt wurden. Diese Katastrophe spielte sich zu festgesetzter Uhrzeit und unter den Augen zahlreicher Neugieriger ab, da es sich - gottlob - nur um eine realistisch nacligeahmte Unf ,illsannahme handelte, die im Znge der Aktion „Erste Hilfe entsclieidet" durcligeführt wurde. Während 75 Feuerwehrmänner, die mit neun Einsatzfahrzeugen am Bahnhof eintrafen, mit Aufgebot aller modernen Lösclimittel bestrebt waren, den Brand innerhalb kürzester Zeit zu löschen , bemühten sieb 33 freiwillige Helfer d es Roten Kreuzes um die Verletzten, die in ein Zeltlazarett gehrad1t und dort ärzt. licli versorgt wurden. Sowohl d er Einsatz der F euerwehr als aud1 des Roten Kreuzes verliefen zur vollen Zufriedenheit. Mit dieser Uebung sollte die Sclilagkraft dieser Institutionen erprobt und außerdem d er Bevölkerung vor Augen geführt werden, wi e wiclitig es ist, daß niclit nur genügend Freiwillige für den Einsatz im Roten Kreuz und in der Feuerwehr vorhanden sind, sondern daß für den Ernstfall aucli genügend Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung stehen. 17. Steyr. Das Ehepaar Josef und J osefine E d er feierte das Fest der Gol129

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