Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1965

Kirchenanlage stammt von den Architekten R o I J w a g e n und P a m 1 i t s c h k a aus \V i e n, clie im Auftrag cle·s evangelischen Obe rkirchenrates sämtliche evangelischen Kirchenneubauten planen. Beachtenswert ist, clas Ergebnis ein er Sammlung cler 1500 Gem eindemitglieder, di e für den Ki r chenbau 200.000 Schilling gesoend e t haben . Die Anl age soll in etwa zwei Jahren fe1·tig sein. 26. S t e y r. In entaunlich er F1·ische vollendet der praktische Arzt i. P. Dr. Anton M a y r , Tomitzstr aße 5, sein 80. L eb ensjahr. Er kam in Sand, Gemeinde Garsten, zur Welt , b es uchte das Gymnasium in Seiten s t etten und wurde am 30. 9. 1911 in Wien zum Doktor der Medizin promovi e rt. Seine Berufsarbeit begann er als Sekundararzt bei den Barmh erzigen Schwestern in Linz und in der Linzer Frauenklinik. Am 1. Juli 1913 übe rnahm er di e Prnxi s in Steyr. Viel e ältere Leut e werden sich noch erinnern, wie er mit dem Fahrrad unterwegs war, vom Koll ergraben bis ins Mühlbachtal hinein , war er doch als Geburtshelfer weithin bekannt. In den ersten drei J ahren des Weltkrieges stand Dr. Anton Mayr als Militärarzt an de r Front in Galizien und in den Sieben Gemeinden. 1917 wurde er Werksarz t in der damaligen Waffenfabrik Steyr und verblieb als Werksarzt der Steyr-Daimler-Puch AG auch bis zum Jahre 1951, unterbrochen nur durch die Jahr e 1939 bis 1941, in denen e r wieder als Mi litärarzt eingesetzt war. 34 .T ahre also betreute er ärztlich die B elegschaft de r Steyr-Werke. Seine Praxi s legte e r erst im Jahre 1956, al so im Alt er von nahezu 74 Jahren, zu - rück. Bis zul etzt genoß e r da s Vertrauen zahlreicher Patienten, wußten sie doch, daß er ihnen nicht nur mit einer hohen Berufsauffassnng, sondern auch mit reicher Erfahrung zu Dien s ten s tand. Liehenswürdig im H e rzen , wenn mitunter auch mit etwas rauhe r Scha le, b egegnete Dr. Anton Mayr den Men schen . 31. S t e y r. Frau Pa11line Ra t z in - g er, Ziegele.i- und R ealitätenhesitzeriu i1t Steyr, ist am Freitag, 27. Dezember, im 79. Lebensjahr gestorben „ Die Verstorbene wnrde heute in der FriedhofLeichenhalle Steyr feiedich eingesegnet und anschließend im Familiengrab beigesetzt. 31. S t e y r. Der gesamte Voranschlag für da·s .T ahr 1964 umfaßt Einnahmen in der Höhe von 118,5 Millionen Schilling und Ausgaben von 125,7 Millionen Schilling, so daß ein Abgang im außerordent116 liehen Hau•shalt in der Höhe von 7,2 Mill. gegeben ist, während der ordentliche Haushalt mit 89,5 Mill. S ausgeglichen ist. Als wesentlichste Einnahmenpo st ist nach wie vor die Gewerbesteuer zu bezeichnen, der an zweiter Stelle die Abgabenertragsanteile folgen. Bei den Ausgaben erfordern die einzelnen Venvaltrrngszweige folgende Zuschüsse : Allgemeine Verwaltung 6 Mill.; öffentliche Ordnung und Sicherheit 3,3 Mill. Hier ist eine Erhöhung eingetreten, bedingt durch die geplante zusätzliche Aufstellung von Ve rkehrsampeln. Schulwesen 5,9 Mill. S. D i e Erhöhung gegenüber 1963 von rund 600.000 Schilling ist bedingt durch höhere Erfordernis·se für die Handelsakademie und einma lige Anschaffu11gen für Volks- und Hauptschulen. Kulturwesen 2,2 Mill. S Zuschußbedarf. Eine geringe Erhöhung gegenüber 1963 ist durch di e Errichtung der Büchereizweigstelle in Münichholz zu verzeichnen. Fürsorgewesen und Jugendhilfe 8,1 Mi lli onen Schilling Znschußbedarf. Gesundheitswesen 11 11d körperliche Ertüchtigung 3,1 Mill. Schilling Zuschußbedarf. Bei diesem Verwaltungszweig sind infolge der Erhöhung des Krankenanstaltenbeitrages um 0,8 Millionen Schilling zusätzliche Mittel notwendig geworden. Bau-, Wohnungs- und Siedlungswesen Zuschußbedarf 6,4 Mill. Schilling. Bei diesem Verwaltungszweig bedingt das ständige Anwach;; en des Verkehrs und die Vergrößerung des Straßennetzes einen ständig steigenden Bedarf. Öffentliche Einrichtungen und Wi rtschaftsfördenmg 5,9 Mill. Schilling. Hier ist trotz steigenden Bedarfes für Straßenbeleuchtung, Kanalisation und Straßenreinigung eine Verringerung des Zu·schußheclarfes durch die Inanspruchnahme von Rücklagen gegeben. Von den Ausgaben des ordentlichen Haushaltes sind lediglich 7,3 Mill. für einmalige Anschaffungen frei, während der übrige Betrag für reine Pflichtausgaben bereitgestellt werden muß. - Im außerordentlidrnn Haushalt sind für 1964 1,5 Mill. Schilling für den Umhau des Hauses Stadtplatz 25 vorgesehen. 1 Mill. für die Planung einer Schule am Tabor und 1,5 Mill . für die Plalllllng und Errichtung von Kindergärten. 5 Mill. S werden für die Fortführung des Zubaues beim Altersheim benötigt. 9 Millionen sin d für die Wohnbauförderung, 5 Mill. für den Ankauf von Liegenschaften und 3 Mi ll. Schilling für Investitionen der Wasser- und Gasversorgung veranschlagt. Für den Straßenbau werden 5,7 Millionen und für die Kana lisation und den Wehrbau Zwischenhrücken 3,3 Millionen Schilling benötigt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2