Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1965

17. Si e rnin g. H err Franz Katze nsteine r , Si ern ing 126, hat hente se in 90. L ebensjahr vollendet. 21. Steyr. Der Ehrendomherr Leopold B r au d s t ä t t er, Stadtpfarrer zu S1·. Michael, D echant von Steyr, hat sein 70. Lebens jahr vollendet, doch war es sein Wun sch, di esen Ta g ohne Feierlichk e iten begehen zu können; er hat des - ha lb eine Wallfahrt n ach Altötting in B ayern angetreten. 24. Ha i d e r s h o f e n. Das Ehepaar Josef und H ild e B ü r s t m a y r, Ansnehmer am Hagcrg.ut in Sträußl 40 , hat sein e Goldene Hochzeit gefeiert. 27. E r n s t h o f e n. In den Stromkreis ci'ller 5000-Vo lt-Leit tmg im Umspannwerk Erns tho fen geriet der Sl jührige Alois Jax ans Erns thofen-Gassing . Der Unfall passiert e, als J ax b ei Anst re icherarheiten mit ein em Ableit e r des unter Strom st ehenden Nullpunkttrenner s in Berührung kam. J ax star b auf dem Transport in da s St eyrc r Land eskrankenhaus. 30. Stey r. D er Bund esprä siden t hat mit Entschließun g vom 24. September 1963 d em Seniorch ef der Hack-Werke in Stey r, Herrn Techn ischen R at Jose f H a c k , da s Silberne E hrenzeichen für Verdi en st e um die Republik Öste rreich verliehen. D ie hohe A uszeichnung wurde dem Geehrten am h eu tigen Tag in Steyr von Landeshauptmaun Dr. Heinrich Gleißn e r i.ih er r cich t. Dezember 1963 l. 125 J a h r e G e s c 11 s c h a f t d e r M n s i k f r e u n d e S t e y r. Mit einem :Fes tkonzert am Samstag, den 30. November abends, im n euen Stadttheater leitete die Gese llschaft d e r Musikfr eunde Steyr di e öffentli ch en Aufführnngen zu seinem 125jährigen Bestand ein. Sonntag, den 1. Dezember, wurde mit einem F estgottesdiens t in d er Kirche St. Michael b egonnen und am Nachmittag mit einem Orgelkonzert in der Stadtpfarrkirche fortgesetzt. Unter dem Eindruck di eser musikalisch en Festlichkeiten schrieb Jos ef D r a u s in g e r in d er „Steyrer Zeitung" folg end e Schilderung niede r: ,,Mag dieses Jahrhund ert auch noch so viel an Leid ,md Kri sen beschert haben, die Begeisterung für da s Schöne und Edle konnte dadurch nicht ge brochen werden, vor allem nicht die Liebe zur Musik. Man nehme bloß die zur 125-Jahr-Feier herausgegebene F e s t s c h r i f t zur Han cl, um sich davon 110 -------:u=:,,,------- w1EN -H RE n 1T ANRAUFSFINANZIERUNGEN GBSELLSCRAFI' M•B•B WIEN l•OPERNGASSE 6 REPRÄSENTANZ STEYR GR0NMARKT24 • TEL.14•31 l ~ANKAUFS K IH 01TE~ fDr Kraftfahrzeuge, Maschinen u.Gerate fVr Gewerbe, Landwirtschaft u. Haushalt, -----• Möbel usw.-----• zu überzeugen, wie lebendi g sieb in un - serer Stadt noch die kulturellen Kräfte regen , wi e ges und vor allem dieses Wirken anmutet. Da l e itet nicht e twa ein „mo dern es" Gedicht ein, dessen Bildkraft eher dem Alpdruck e ines wüsten Traumes gleicht, verworren und unverständlich, n ein, im gefälli gen Kl eicl de·s altmodisch geworden en Hexameters klingt Mu sik des He rzen s a uf. Und so wie di ese melodischen Ve rse s i11d auch di e m~1sikgeschicbtlichen Be iträge dies e r Festachrift ungeachtet ihrer wissen schaftlichen Gründlichkeit „ empfunden " . Die Mu sikges chichte der Stadt, d ie Aufs ätze übe r Paul Penerl, Franz Schubert nnd seine Stey r er Freunde, über Anton Br,uckn e r, Franz Bayer und Stey r, i.iber di e Geschichte der „Gesellschaft der Musikfreunde Steyr": Sie zie len alle auf den edlen Kern, anf die innere Verbundenheit mit d em kostbaren Musikgut unseres Volkes um! seinen gro - ßen Meiste rn . Sch.ubert, Brnckner - dies e Namen genügen , um die seelische Landschaft zu bezeichnen. Beide Großen und ü bermächtigen weilten oft und gern in di esem Kl e in od von Stadt, nnd was in ihre r Musik atmet, all die Wärme de,, Gemü tes, die Naturverbundenhei t , d e r kris ta llhell e Geist, st eigt an den Pulten jener wi ede r aus Gräbern auf, di e nach den Mühen des Ta ges s ielt zu gem ein samem Spi e l fi nden . Di e L eistun gen dieses Orcheste r s reich en ·na türlich nicht an diejenigen „philha rmonischer" Klangkörper heran, sind es doch Laien und nicht Bernfsmu sik er, die hie r am Werke sind. Abe r da s is t vou ganz un te rgeordneter Hed eutnng. E s geht dabe i au sschließlid1 um inn ere Anteilnahme an Musik, . nm jenes beseligende Gefühl musikalischen Erl ebens, das nur der kenut, der selbst mit-,,wirkt". D em Musikvereinsorchester steht zudem ein Mann vor, d em Musik innere Erfü ll ung bedeutet, und Musik-

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