Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1965

hatte.!?) So verbindet sich „Die arme Margaret“ auch mit der „Stephana Schwert¬ ner“ deren Einsatz eben die Schilderung dieses Buches des Kaisers Matthias auf der Steyrer Burg ist, und die ebenso auch nach Garsten führt, wo die „Arme Mar¬ garet“ begonnen hatte. Stephana spielt zeitlich früher, noch in der Zeit der protestantischen Herr¬ schaft, 1615 257). Es wäre sinnlos, alle Ortsbezeichnungen aus dem drei¬ (I, bändigen Roman anführen zu wollen, dessen Handlung durch ganz Steyr sich erstreckt, denn es ist selbstverständlich, daß die wichtigsten Gassen und Plätze im¬ mer wieder genannt werden, auch die Tore wie Gleinkertor, Ennstor, Steyrtor, Gilgentor, Neutor, Schnallentor, Schuhbodentor, Kollertor, ebenso Stiegen wie Pfarrstiege, Kirchenstiege, Friedhofstiege, Mayrstiege, die Kirchen (Pfarrkirche, Pre¬ digerkirche, Spitalkirche), die katholische Schule am Berg, die evangelische im Ortl, dann Engelseck (I, 468), die Schrortbrücke zwischen Voglsang und Steyrdorf (I, 227), ja auch entlegene und wenig bekannte Namen tauchen auf, so Katzenwald (II, 20), Fuchsloch,**) Küeperg und Steinfeld (I, 92), der Weichselgarten hinter dem Bruderhaus, einmal Pestfriedhof,) das Messererkreuz, das früher an der Straße stand (III, 405), die Gerichtsstätte in der Freysing (I, 369 ff.) an der Eisenstraße, das Hochgericht der Stadt auf dem Steinfeld (I, 323), der Pranger am Eingang des Grünmarkts (I, 453, 390, 460 f.), der Platz vor dem Spittel am Eingang der Kirchengasse, wo die Hinrichtung des Jakob Zeller stattfindet (II, 167), Pyrach (1, 48), Stadlmayrgut (III, 120; II, 303), das Hirschenhaus mit der Apotheke (I, 305; II, 331), es ist nicht möglich, alles anzuführen. Dazu treten zahlreiche Erwähnungen von Ortlichkeiten der engeren und weiteren Umgebung, des Ennstales wie Weißenbach, Buchau, Admont, St. Gallen, Landl, Kleinreif¬ ling, Weng, wohin die verbotene Wallfahrt gehen soll, Johnsbach, Gstatterboden und das Gesäuse; Ternberg, Losenstein, Sand, Wolfern, Sierning, Hall, Krems¬ münster, Letten, Rosenegg, die Saaß (I, 311), Enns, St. Florian, Mauthausen Gleink, der Heuberg, Lorch, Kronstorf, Haidershofen, Frauenstein, Behamberg. Berge werden zu Vergleichen benützt wie Hochtor, Priel, Hochsengs, Schieferstein, Damberg und Kammermayrleite,*) Sarning, Pyrach, das alles wird angeführt. Entscheidende Szenen des 2. Bandes spielen im Kloster Garsten, wohin der pestkranke Soldat mit einem Haufen Passauer Volks von Sand her kommt.“ Aus der „Hölle“ bläst der Wind (II. 337), selbst die Martersäule auf dem Weg nach Garsten ist nicht vergessen (III. 428). Aichet und Kegelpriel“) werden erwähnt, sowie auch das Zeughaus und das Arsenal, ohne daß deren Lage daraus klar würde.?) Wichtig ist nun, daß fast alle Ortsangaben nur durch Namennennung erfolgen. Selten begegnet auch eine kurze Beschreibung. Es ist so, als setzte Handel=Mazzetti die Kenntnis der Ortlichkeiten voraus. Zudem will sie den drängenden Gang der Darstellung nicht durch Schilderung des Schauplatzes hemmen. So begnügt sie sich, bis auf geringe Ausnahmen, mit sparsamer Zeichnung, wobei sie aber immer die wirklichen Namen benützt. Nur die Stadtpfarrkirche und die Margaretenkapelle In werden etwas ausführlicher gezeichnet, aber durch indirekte Schilderung.“) dieser bewußten Knappheit liegt ein Moment der Straffung, das die Art dieser Romane an den Balladenstil heranrückt, wie ihn die Dichterin zuerst im „Deutschen Recht“ zu erzielen suchte. Und in der Ballade dient die Ortsangabe nur als Hintergrund, dient nur zur Untermalung der Stimmung oder gelegentlich zur Beglaubigung des Geschehens. 17 122, 1613, Pritz 241. 13) I, 441, 468; II, 65, Fuchslucken als Wohnung des Henkers. 19 I, 242, III, 368; Pritz 26, 218. 20) I, 14; I, 46, 47; II, 114. 21 II, 264, 273, 298, 310, 312, 361. 0— 22) I, 32, 90, 345, 227; III, 574, 598; I, 227, 90. 23) II, 126, 241 f.; III, 410; Pritz 126. 24 I, 16; II, 196 f; 302 f, 328f; 330, 210, 234; III, 362. 93

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