Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1964

WIENER STIDT. WECHSELSEITIGE VERSICHERUNGSANSTALT Filialdirektion für Oberösterreich Linz, Rainerstra~e 22, Telefon 216 27, 21628 GESCHÄFTSSTELLE STEYR Grünmarkt 24, Tel. 29 31 Alle Versicherungszweige denkwürdiger Form zu begehen. Die Beviilkeruug bekundete ihre Verbundenheit mit dem Gymnasium sowie ihre Wertschätzung dur.ch den Fahnenschmudc, in dem die Häuser prangten. Bevor 1863 die dreiklassige, selbständige Unterrealschule gegründet wurde, gab es in Steyr lediglich eine unselbständige, zweiklassige Unterrealschule, die ein Bestandteil der Hauptschule war. Ein Direktor und sechs Professoren unterrichteten 1863 in drei Klassen 84 Schüler. Die Steyrer Bürger wollten aber eine vollständige Mittelschule, die es ihren Söhnen ermöglichen sollte, die Hochschul e zu besuchen. Die kaiserliche Genehmigung zur Errichtung einer siebenklassigen Oberrealschule wurde 1872 erlangt. Die Oherklassen wurden aber 1887 bis 1889 vorübergehend aus Ersparnisgründen und wegen zu geringer Schüleranzahl wieder abgebaut. 1890 wurde die Oberrealschule wieder vollständig errichtet, da die Schülerzahl gestiegen war. Bis zum Ersten We ltkrieg ePtwickelte sich die Schule stetig. 1919 im luge der Demokratisierung der Schule wurde die Zusammenarbeit Schule - Elternhaus verbessert, Berufsberatungsstelien wurden eingerichtet und die körpe' rliche Ertüchtigung mehr gefördert. 1924 wurde das Mädchen-Gymnasium wegen finanzieller Schwierigkeiten geschlossen, die Mädchenklassen der Oberrealschule angegliedert und die Schule in ein achtklassiges Realgymnasium umgewandelt. Die erste Reifeprüfung für Mädclien fand 1927 statt. 1939 wurde aus dem Realgymnasium eine Oberschule nach reichsdeutschem Muster. Parteidisziplin trat an die Stelle der kollegialen Verfassung, der Direktor war nach dem Führerprinzip verantwortlich für die gesamte Klassifikation, die Schulzeit wurde au Stelle der Semester iu Trimester eingeteilt und die Ferien wurden verkürzt. Statt der Professoren gab es Studienreferendare, Studienassessoren und Studienräte, und aus dem Direktor wurde ein Oberstudiendirektor. Mit Rücksicht auf den RAD wurde die Reifeprüfung auf März festgelegt. Durch die Schließung von Privatschulen hatte die Schule damals einen großen Schülerzuwachs. Der Zweite Weltkrieg brachte neben verschiedenen Erschwerungen des Un terrichtsbetriebes die Reifeklausel anstelle der Reifeprüfung. Drei Bombentreffer zerstörten 1944 den Schulhof und den Nordtrakt. 1945 wurde •die Schule wieder Realgymnasium. Unter Direktor Hofrat Dr. Leo Schmalzer wurde gewaltige Aufbauarbeit geleistet. Der bombenzerstörte Nordtrakt wurde aufgebaut und vergrößert, eine Zentralheizung eingerichtet, neue Fußböden gelegt uud neue Decken in einsturzgefährdeten Klassenzimmern eingezogen. 1961 trat Hofrat Dr. Schmalzer in den dauernden Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Direktor Professor Dr. Rudolf Engelhardt von der LBA Linz. Am Vorabend des Festtages fanden sich in den Casinosälen mehr als sechshundert Altmaturanten zu einem geselligen Beisammensein ein. Der Direktor des Bundesrealgymnasiums, Dr. Rudolf Engelhardt, begrüßte die Gäste, unter ihnen die ehemaligen Schüler Univ.-Prof. Dr. Rudolf Schöndorfer und Univ.-Doz·ent Dr. Straßer, als Vertreter der Stadtgemeinde Vizebürgermeister Hans Schanovsky, den ehemaligen Direktor der Anstalt Dr. Neumann und drei Maturanten des J ahrganges 1913, die gleichzeitig ihr 50. Matura - jubiläum feierten. Hofrat Dr. Schmalzer, der am Kommen verhindert war, schickte ein Glückwunschtelegramm. In seiner Begrüßungsansprache dankte Dir. Dr. Engelhardt all denen, die es durch ihre Spende ermöglichten, in der Aula des Realgymnasiums eiu Mahnmal zu errichten. Er dankte dem Komitee der Altmaturanten und dem gegenwärtigen Professorenkollegium, den Direktoren der SteyrDaimler-Puch AG, der Ennskraftwerke AG, den Baufirmen Negrelli und Zwettler und der Firma Steller aus Linz. Besondere Verdienste erwarben sich Reg.- Oberbaurat Dipl.-Ing. Goldbacher und Architekt Dipl.-Ing. Reitter. Der Entwurf des Malmmales stammt von Dipl.-Ing. Reitter, der auch das schmiedeeiserne Kreuz stiftete. Dipl.-Ing. Goldbacher verdankt die Anstalt die weitere Ausgestaltung der Au la als Weiheraum. Nenucus - werte Verdienste erwarben sich Dipl.-fog. J anda von der oö. Landesbaudirektion, Fachlehrer Breyer von der Bundesgewerbeschule, der den Prägestock für das Festabzeichen hergestellt hat, der Direktor der BGS, Hofrat Dipl.-Ing. Hillisch, 161i '

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