Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1964

durch seine Liebenswürdigkeit und seine Tüchtigkeit bekannt ist, vollendete sein 70. Lebensjahr. Als Facharzt für Interne Medizin steht er seinen Patienten noch immer in der gewohnten Agilität zur Verfügung. Hofrat Primarius Dr. Hans Essen hat sich in Steyr größte Verdienste erworben, denn er war jahrzehntelang bis zur Vollendung seines 65. Lebensjahres Direktor des Landeskrankenhauses Steyr. In Wien geboren, besuchte er das Schottengymnasium, studierte Medizin an der Wiener Universität, wurde an Wiener Kliniken, u. a. auch bei dem berühmten Internisten Professor Wenckebach, zum Facharzt für Innere Medizin ausgebildet und trat am 1. Jänner 1923 seinen Dienst im Landeskrankenhaus Steyr an. Er erlebte clas stete Wachstum des Steyrer Krankenhauses, das freilich für ihn auch wachsende Arbeit brachte, denn er hatte außer der Internen Abteilung auch die Geburtshilfe zu leiten. Epidemien an Kinderlähmung und Typhus, die Sorgen durch die Überbelegung, die teilweise Verlegung der Abteilungen im Zweiten Weltkrieg nach Weyer, die ständige Erweiterung des Hauses und der Ausbau der medizinischen Betreuung - dies alles kennzeichnet die Jahre, da Hofrat Doktor Essen das Steyrer Krankenhaus leitete. Nunmehr, in seiner Ordinationspraxis, wissen es viele Patienten zu schätzen, daß Hofrat Primarius Dr. Essen sein reiches Köunen und seine weitreichende Erfahrung noch weiter den Mitmenschen an- _gedeihen läßt. 31. S p i t a I am Pyhrn. Auf der Bahnlinie Selzthal-Lrnz, etwa einen halben Kilometer außerhalb der Haltestelle Roßleithen, kam e.s um 7 Uhr früh zu einem schweren Unglück. Die Lokomotive eines in Richtung Linz fahrenden Personenzuges erfaßte zwei Arbeiter eines Oberbau- .Bahntrupps, den 3ljährigen Ferdinand ·G s t ö t t e n m a y r aus Niederreiten bei ·Gallneukirchen und den 23jährigen Hubert H a s I m a y r aus Rabing, Gemeinde Roßleithim, schleifte sie mit und verstümmelte sie gräßlich, Die sofort eingeleitete .Schnellbremsung war umsonst, da die h eiclen Arbeiter sofort tot waren. Durch -das Unglück war der Zugsverkehr auf -der Selzthalstrecke eineinhalb Stunden lang unterbrochen. 31. St. Marien. D er Volksschulneubau ist bis zur Dachglei_che gediehen. Aus ,cliesem Grund fand eine Gleichenfeier statt, zu der sich auch Hofrat Dr. Hofinger, Bezirkshauptmann von Linz-Land, eingefunden hatte. Bürgermeister Ökono118 mierat Radlgrnber sprach der oö. Landesregierung den Dank für die Ermöglichung des Schulneubaues aus. Der Kos tenvoranschlag für das neue, Schulgebäud„ beläuft sich auf 5½ Mill. Schilling. September 1962 1. G a r s t e n . In der Pfarrkirche Garsten werden derzeit wichtige Restaurienmgsarbeiten vorgenommen. Die Fassaden der Kirche und des Pfarrhofes werden reuoviert, Figuren, Vasen und Kapitäle aus brüchigem Sandstein ausgebessert und teilweise müssen sie aus Kuntstein neu geformt werden. Auf den wuchtigen Türmen werden neue feuervergoldete Kreuze leuchten und das Zifferblatt der Turmuhr wird ebenfa lls entfernt werden, s-> daß die alte Malerei, deren Leuchtkraft noch wirksam ist, wieder zur Geltung kommt, und nur neue Ziffern montiert werden müssen. Die Kupferbleche auf den Gesimsen und die schönen barocken Wasserspeier im Pfarrhofgebäude werden erneuert. Sehr bald wird auch im Inneren der Kirche mit den Ausbesserungsarbeiten an dem he,rrlichen Hocl1altar begonnen. Der ganze Altar neigt sich 25 cm nach vor, so daß bereits Einsturzgefahr droht. Am Altar tut sd1on jahrelang mit größter Zähigkeit der Holzw1irru seinen Schaden. Die Instandsetzung d es Altares bringt größere Schwierigkeiten mit sich und schafft den Fachleuten Kopfzerbreclien. Der ganze Altar muß abgetragen und präpariert werden. Auf die Initiative des Pfarrherrn von Garsten kamen endl ich diese dringendst notwendigen Arbeiten in Schwung. Die Kosten für die Restaurie· rung der Fassaden und des Hochaltares wurden vo)· zwei Jahren mit 2 Millionen Schilling beziffert, doch steh t h e,;ite schon fest, daß dieser Betrag bei weitem nicht mehr ausreicht. Die notwendigen Beträge müssen vom Denkmalamt, der Diözesanfinanzkammer und von der Pfarrgemeinde aufgebracht werden. Es gäbe noch eine Reihe dringender Arbeiten an der Kird1e, docl1 fehlen hiezu die Mittel. 1. Sierning. Unter großer Beteiligung wurde der am 29. August im 70. Lebensjahr gestorbene Kaufmann i. R. Alois F im b er g er, Sierning 397, zur letzten Ruhe gebettet. Fimberger, als Geschäftsmann geachtet und belieht, war mehrere Jahrzehnte lang Geschäftsführer der Ortsstelle des Roten Kreuzes. Auch war er ein rühriges Mitglied der Feuerwehr Sierning sowie Vorstandsmitglied der Raiffeisenkasse Sierning. Di e letzte Ehre

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