Zunftsiegel der Plattner und Polierer in Steyr (18. Jahrhundert) Aufnahme: Landesbildstelle für Oberösterreich Der Armaturenverlag bis in die Zeit Kaiser Josefs II. Die Führung im Waffenverlag übernahm nach Georg Mittermayr dessen Sohn Hans Ludwig Mittermayr. Er leitete den Außenhandel der Innerberger Hauptgewerkschaft und war Inhaber des staatlichen Quecksilber=, Blei= und Kup¬ — ferhandels. Durch ihn wurde Steyr 1673 zur Niederlagsstadt für den Quecksilber¬ handel in die Staaten nördlich der Donau.s) Über den Umfang und über die Absatzgebiete der von den Steyrer Armaturen¬ verlegern durchgeführten Waffenlieferungen finden sich in den Archivalien des Stadtarchives nur dürftige Angaben. In erster Linie waren es wohl die Zeug¬ häuser in Wien und Graz, die mit Waffen versorgt wurden. Die zur Ausrüstung der Stadtmiliz notwendigen Ober= und Unterwehren (Muskete und Säbel) stamm¬ ten ebenfalls aus den städtischen Werkstätten.**) Als im Jahre 1683 die Türken zum zweitenmale Wien belagerten, bestellte die Stadtverwaltung bei Mittermayr 400 Musketen.**) Für Christoph Karl Graf v. Schallenberg, Starhembergischer Regiments Obristwachtmeister in Brünn, ließ sie bei den bürgerlichen Schwert¬ 35) A. v. Pantz, a. a. O., S. 202 f. H. v. Srbik, — J. Hack, a. a. O., S. 46. Der staatliche Exporthandel Österreichs von Leopold I. bis Maria Theresia (1907), S. 131. 86 Bei Verleihung des Bürgerrechtes mußte der Nachweis über den Besitz einer Ober¬ — und Unterwehr erbracht werden. RP 1650, 4; 1701, Auch als„Ver¬ 250. ver¬ ehrung“ (Geschenk) wurden von der Stadtobrigkeit Musketen gegeben. 1658 163. ehrte der Bürgermeister dem Hofkammerpräsidenten 200 Musketen. RP 1658, 87) RP 1683, 107. 91
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2