her 1653 die Schrotschmiede und die Hammerwerke in der Ascha und im Gmünd (Gemeinde Großraming) an Weißenberger abtreten, der sie 1656 seinem Sohne Johann Ambrosius übergab.“) Johann Ambrosius Weißenberger unterhielt in Steyr nur eine Warenniederlage. Da er also nicht „behaust“ war, verlangte von ihm der Rat 1662 den Ankauf eines Hauses in der Stadt.*) Durch das große Hochwasser des Jahres zerstört worden. Weißen¬ 1656 waren die Hammerwerksanlagen in der Ascha total berger ließ sie wieder aufbauen. Auf Grund kaiserlicherAnordnungen mußte er nun wider seinen Willen und mit „Hintansetzung anderer Negotiationen und sonst allerhand erträglichen Gewerkschaften“ in den instandgesetzten Werkgaden die Arma¬ turenerzeugung aufnehmen. Die Produktion umfaßte, Musketen Harnischbleche Stuck,*) Ketten und Kugeln „so an keinem andern Ort zu verfertigen man sich getrauen wolle. Während Weißenberger bemüht war, die Liefertermine einzuhalten, ließ die Bezahlung wegen „ziemlicher Entblößung der Zeugskassa“ oft lange auf sich war¬ ten. Im März 1661 hatte Weißenberger über tausend „vollständig verfertigte, sauberist geschäfte“, durch den kaiserlichen Zeugwart Martin Bayer in Linz er¬ probte Musketen samt Zubehör in Steyr liegen. Sie waren schon vor vier Jahren vom General=Land= und Hauszeugmeister Ernst Graf v. Abensperg und Traun bestellt worden. Da aber Weißenberger „niemalen genugsame Versicherung der rechtmäßigen Befriedigung“ erlangen konnte, unterblieb die Auslieferung dieser Feuerwaffen. Er wandte sich in dieser Angelegenheit an die Herrschaft Steyr mit der Bitte, ein Interzessionsschreiben an den Land= und Hauszeugmeister zu rich¬ ten.*7)Über den Erfolg dieser Fürsprache sind wir nicht unterrichtet. Vermutlich konnte sich Weißenberger gegen die Konkurrenz der Steyrer Armaturenverleger nicht behaupten und hatte im Jahre 1661 die Waffenerzeugung jedenfalls schon aufge¬ geben. Vier Jahre später gelangten die Ascha=Hämmer in den Besitz der Inner¬ berger Hauptgewerkschaft.*) Die Errichtung einer Rohrschmiede in Unterhimmel In den Fünfzigerjahren des 17. Jahrhunderts gelang es zwei geschäftstüch¬ tigsten Steyrer Ratsbürgern, den Armaturenverlag weitgehend zu beherrschen: Ma¬ ximilian Luckhner und Georg Mittermayr. Der Eisenhändler Luckhner hatte 1632 in Steyr das Bürgerrecht erworben“) und wurde im Jahre 1651 in den rittermäßigen Adelsstand erhoben. Von 1660 bis 1677 bekleidete er die Stelle eines Bürgermeisters. Der aus Tirol stammende Georg Mittermayr gehörte damals zu den bedeu¬ tendsten Großhändlern Österreichs. Er gründete 1635 in Steyr eine Eisen=Gro߬ handlung und unterhielt in Wien eine kaiserlich befreite Niederlage. Am 9. No¬ vember 1636 heiratete er Susanna, eine Schwester Luckhners. Auch ihm wurde 1651 der rittermäßige Adel verliehen.?) 64) Linz, Weißen¬ 239, Nr. 46: Lehenbrief auf Johann LA, Herrschaft Steyr. F. berger über die Werke in der Ascha von Johann Maximilian Graf v. Lamberg v. 28. 7. 1656. 65) RP 1662, 85. 66) Stuck = Geschütz. 67) Linz, LA, Herrschaft Steyr, Eisenwesen, Schachtel 1004: Hanns Weißenberger an die Herrschaft Steyr, März 1661. 68) J. Ofner, Zur Geschichte der Ascha=Taverne in Großraming. Zum Feierabend. Unterhaltungsbeilage d. Steyrer Zeitung, Ig. 3 (1950), Nr. 21. 69) RP 1632, 34. 70) A. v. Pantz, a. a. O., S. 190, 202 f. — J. Hack, Steyr und seine Beziehungen zum innerbergischen Eisenwesen. VKSt. (März 1953), S. 46 f. 89
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