Dio limmoror dBJ landgorichl B Hall und Sloyr ~rste Seite Zimmermannsordnung aus dem Jahre 1579 mit Siegel und Initiale Bis ins 13 . Jahrhundert waren die Zimmerleute von altersher die vorherrschenden Bauhandwerker, die in der Zeit der Gotik von den Steinmetzmeistem abgelöst wurden. Steinbach a. d. St. läßt durch sein gegenwärtiges Kirchenpatrozinium - hl. Bartholomäus und hl. Judas Thaddäus - ahnen, daß hier einstens zwei Handwerksorganisationen ihren Sitz hatten. Schützte der h1. Bartbolomäus di e Zunft der bis ins 15' . Jahrhundert zurückreichenden Messerei: (herausgewachsen aus der Gilde der Schwertschmiede), so deutete der hl. Judas Thaddäus (sein Vorgänger war der , hl. Josef) auf das Vorhandensein einer Zimmermannsorganisation bin. Dies und die große Zahl von in Steinbach und Grünburg noch aufscheinenden Zimmermannsarbeiten, wie prächtig geschnitzten Zimmerdecken, reich verzierten Mostpressen und· sogar einigen uralten Blockhäuschen, untermauerten diese Annahme. Freilich, urkundlich konnte vorerst nichts nachgewiesen werden, bis der Zufall wieder ein- , mal Aufklärung brachte. Zimmermeister G. Aigner in Grünburg machte bei Renovierungsarbeiten auf dem Dachboden des einstigen Pflegerhauses - heute Gasthof Rohregger, Steinbach Nr. 1 - einen köstlichen Fund: In einem Winkel stand verstaubt und verschmutzt eine eingelegte rechteckige Truhe. Flüchtig besehen wies sie alte Schriften und etliche Münzen der letzten Jahrzehnte auf. Eine genaue Sichtung des Fundes brachte hochinteressante Dokumente zum Vorschein. Obenauf lagen Zöchamtsquittungen, d. s. Jahresabrechnungen einer Zeche der Zimmerer, weiters Zeugnisse iiber den 87
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