Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1963

mit „aufs Jar mit volligem ge Pey forthgeschriten werden möge." Gleichzeitig wurde in Krems weiteres „Steinwerch" bestellt. Dem gleichen Kremser Steinhauer wurde der Auftrag erteilt, einen steinernen Predigtstuhl anzufertigen; bis zu dessen Lieferung wurde ein hölzerner angeschafft. Im Laufe . des Jahres 1584 wurden die restlichen Steinbauten errichtet und das Dachwerk durch den Stadtzimmermann Ulrich Pöchtl aufgesetzt. In einem Ratsprotokoll des Jahres 15 85 wird geklagt, daß Pöchtl sich „stolz vnd hailos" verhält. Man könne mit ihn nur „hart vberain khumen, sonderlich er Jungstlich ain Paumgueth erkhaufft" hatte. Die Ratsherren waren der Ansicht, daß er •sich um die Bauten der Stadt nicht mehr besonders kümmere und ihnen nicht mehr die nötige Sorgfalt angedeihen lasse. Es wurde daher beschlossen, den Zim·mermann Leonhart Falsch als „Stadtmaister" aufzunehmen, da sich dieser beim Bau des Wasserturms und auch sonst als sehr fleißig -~nd anstellig gezeigt habe. '/' NuI' wenige der kunstvollen Epitaphe aus frühePeP Zeit sind erhalten geblieben, dodl lassen diese erkennen, daß man bestPebt war, den toten AnvePwandten und Würdenkägern ein ehrenvolles Andenken zu bewahren. Das Bild _zeigt ein Detail aus einer Gl""abplatte um 1700 Eine Friedhofverordnung, die sich mit den Gebühren und der Verteiluhg der Gruftplätze beschäftigte, wurde erst im Jahre 19 5 3 beschlossen. Für· einen Gruftplatz waren beim Stadtkämmerer 15 Gulden zu bezahlen. Wohlhabende Personen hatten fü r ein Erdgrab 15 Kreuzer, ärmere Leute 10 Kreuzer und die Armen 4 Kreuzer zu bezahlen. Die beim Eingang des Friedhofes auf der rechten Seite gelegenen Gruhplä-tze wurden den Angehörigen der evangelischen Kirchenbehörde und den Schulbehörden, die Grüfte auf der linken Seite den Räten der Stadt und den „Genannten" reserviert ; restliche Plätze sollten auf die Bürgerschaft aufgeteilt werden. 85

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