das Monstrum geheimnisvoll und drohend im Hofe des Postamts. Kein Geigerzähler vermochte ihm ein Ticken abzulauschen, keine chemische Reaktion ergab mehr als die Auskunft „Stein" . „Es ist unheimlich", berichtete der Professor und Sonderbeauftragte für die Untersuchung des „Fundes von Monte Gordo ", Exzellenz Pedro-Antonio Rodriguez Feo. ,.Mit so etwas Bedeutungsvollem habe ich in meinem ganzen Leben nichts zu tun gehabt! " Aber selbst in Portugal ist eine wirkliche, geheime, dringliche Staatssache niclit unbedingt geheim. So geschah es, daß sich recht bald Schatzsucher aus aller Welt ein Stelldichein in Monte Gordo gaben. Zentimeter für Zentimeter suchten sie den Strand ab. Zentner um Zentner wurden völlig wertlose Steine unter Einsatz aller Kräfte heimlich abtransportiert. Portugal erlebte eine Fremdensaison wie noch nie: Amerikaner, Russen, Engländer, Franzosen, Deutsche, Italiener hatten keine größere Sehnsucht, als ihre Ferien in Monto Gordo oder wenigstens in der Nähe zu verbringen. Der Bürgermeister von Monto Gordo hätte am liebsten dem Stein ein Denkmal gesetzt. Leider war die Polizei dagegen. . Bill Smiths Urlaub jedoch lief ab. Die diskrete Ueberwachung, die man ihm angedeihen ließ, machte Bill nervös. UrtJ. keinen Aerger zu haben, verschwand er heimlich über die nahe Grenze nach Spanien. Dort setzte er sich hin und schrieb die „Geschichte des Steins von Monte Gordo ". Einen Tag später konnte man sie in den größten Blättern der Welt lesen. · Auch die portugiesische Regierung, auch der gute Fernando lasen diese Ge- ·schichte ... Leise versank Monte Gordo wieder in Schlaf. Der Postbeamte wurde strafversetzt - wegen Uebereifers. Der Provinzchef wurde befördert - wegen erwiesenen Eifers. Bill Smith wurde Starreporter und der Stein liegt heute noch im Hofe der Post von Monte Gordo. Er ist zu schwer, als daß sich ein ed1ter Portugiese ohne Bezahlung an ihm vergreifen würde. g)er schar/sinnige fKutscher von Miriam Webster Conan Doyle, der bekannte englische Kriminalschriftsteller, kam einmal nad1 Boston, um einen Vortrag zu halten. Als er den Kutscher entlohnen wollte, bat dieser : ,,Mister Doyle, wenn Sie mir eine Eintrittskarte für Ihren Vortrag geben, werde ich gerne auf den Fuhrlohn verzichten! " Der große Kriminalschriftsteller war erstaunt: ,, Sie bekommen Gratiskarten für Ihre ganze Familie, wen.O: Sie mir_ verraten, wieso Sie mich sofort erkannt haben?" - ,,Nichts leichter als das ", erwiderte der Kutscher. ,,Ich wußte ja, daß Sie gestern iQ Chikago gesprochen haben - und an Ihren Schuhen klebt ein wenig Lehm von der Art, wie ' sie nur in Chikago vorkommt!" - ,, Ausgezeichnet!" lobte Conan Doyie. ,, Und wie noch?" - Außerdem tragen Sie einen typisch englischen Haarschnitt, und Ihr Rock ist zerknittert, was ·darauf schließen läßt, daß Ihnen die Reporter zu nahe auf den Leib gerückt sind!" - Conan Doyle war außer sich vor Staunen: ,,Hier haben Sie vier Karten für meinen Vortrag - und hier ist Ihr Fuhrlohn, denn Ihre Kombinationsgabe ist wirklich hervorragend! " Geschmeichelt steckte der Mann das Geld und die Karten ein und meinte: ,, Noch etwas, Mister Doyle: Auf Ihrem Koffer stand außerdem noch Ihr Name ... " 62
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