Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1963

.• 1 ~ }/ . . , ,( r P. .. t:_., / , .. ( ~ll-< Y.· .. l \ . ..._ , "J J p ·. ' ~ ,:, .. . Heitere Kurzge schi c h t e von Percy Eckstein f ,.. -?.;:.., ~ ~- Leutnant Babcox wettet J eh wil l gehenkt sein, Kinder, wenn ich jemals im Leben einen zweiten Burschen von der Frechheit des kleinen Babcox gesehen habe. Und ich habe viele Frechlinge gesehen , seit der Zeit, da wir rauhe Reiter uns auf Cuba mit den Spaniern herumsd1lugen ! Ihr werdet von diesem ganzen Krieg dort unten kaum viel wissen, aber meine Geschichte von Leutnant Babcox, dem Frechdachs, hat ja eigentlich auch nicht viel mit diesem Krieg zu tun, nur, daß sie sich zu jener Zeit abspielte, und daß die ganze Armee der Staaten sich ein paar Wochen lang den Bauch hielt vor Lachen, als die Sache sich gehörig herumgesprod1en hatte. Also kurz und gut, Leutnant Babcox hatte sich schon bei ein paar Regimentern so etwas wie einen Namen gemacht. Nicht wegen irgendweld1er besonderer militärischer Verdienste, sondern einfach deshalb, weil er wie ein Narr wettete. Sein Meisterstück vollbrachte Babcox an dem guten, alten Obersten Tomlinson, Gott habe ihn selig. Und das ging so zu: Babcox war soeben zll' Tomlinsons Regiment versetzt worden, und Oberst Harnmet, sein bisheriger Regimentschef, hatte es nicht unterlassen, Tomlinson auf die Wettsucht des Leutnants aufmerksam zu machen. Natürlich hatten auch wir junge Subaltemoffiziere alle schon von Babcox gehört und brannten darauf. uns mit eigenen Augen von seiner Narretei zu überzeugen. Jeder von uns schwor sich, den unfehlbaren Babcox hineinzulegen, und offenbar hatte auch Oberst Tomlinson ähnliche Absichten, denn er schmunzelte verdächtig, wenn er in der Messe die eine oder die andere Bemerkung über Babcox auffing. Dieser kam pünktlid1 zu unserem Regiment, meldete sich mit dem ernstesten Gesicht der Welt bei Tomlinson und machte zu57

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