Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1963

1 HAUBENEDEA KLEIDERHAUS / STEYR. ENGE 12 HOSENZENTRALE faµsende Hosen für· Herren, Damen und Ki~der stets lagernd bedeutend besser . Das dicke, grünliche oder graue Glas war mit Schlieren durchzogen und verwehrte jeden freien Ausblick. Immerhin bedeuteten nunmehr die verglasten (einfachen) Fenster - Doppelfenster führte erst das 19. Jahrhundert ein ~ einen Fortschritt. Infolge der kleinen Fenster, engen Gassen und massiven Bauart der Häuser und Burgen herrschte in den Zimmern und Kammern ein gewisses Halbdunkel. Stockfinster war es auf den Treppen. Zudem wiesen letztere die Eigentümlichkeit auf, daß plötzlich unerwartete Absätze kamen und ebenso unerwartet wieder die Stufen begannen. Wer sich daher nicht auskannte, schwebte in ständiger Gefahr, abzustürzen. Tn manchen Burgen und den meisten Bauernhäusern bildete das Feuer des Kamins oder des offenen Herdes abends die Beleuchtung. Kienspäne in eisernen Haltern und Ringen standen - noch vor nicht allzu langer Zeit in Tirol - in Gebrauch, ebenso Lampen. Aber was für Lampen! Sie befanden sich in demselben Zustande noch, wie die Römer sie zu ihrer Zeit ver - wendeten; rußende, elende und übelriechende Öl- und Tran- ,,Pfunzen" mit Dochten und Binsenmark. Erst 15' 50 verbesserte Hieronymus Cardanus den Ölzufluß zum Dochte. Das ,, Zimmerlexikon" von 1715 kennt die Lampe aus Zinn oder Ton nur für den Gebrauch in der Küche. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts lehrte dann Quinque den Gebrauch des Glaszylinders. In den Sälen und Gemächern der Schlösser, Paläste ·und reichen Patrizierhäuser brannte man Wachskerzen. Ritter und Kleinbürger begnügten sich mit den von den Hausfrauen selber gegossenen Talglichtern. Da Kerzen aus Talg und Unschlitt immer wieder geschneuzt werden mußten, eignet.en sie ·sich nicht für Wand- und Kronleuchter. Die ältesten , aus dem 12.Jahrhundert stammenden Lichtkronen hängen im Dorne zu Hildesheim. Es sind mächtige eiserne Reifen, auf deren Domen Wachskerzen aufgesteckt wurden. Auch Hirschgeweihe und Steinbockgehörne dienten als Lichtkronen. Vom 18 . Jahrhundert an erhöhte man den Glanz der Kerzen mittels gläserner Prismen und Bergkristallperlen, die man auf den Kronleuchtern befestigte.. Wir, die wir gewohnt sind, an einem Knopfe zu drück.en, um sofort den Raum in strahlendstem elektrischen Licht zu sehen, die wir räsonieren, wenn nicht bis zu Sonnenaufgang die Straßen der Stadt von Bogenlampen taghell erleuchtet sind, können uns in jene Verhältnisse kaum mehr zurückdenken. Und doch fühlten sich unsere Voreltern vielleicht zufriedener als wü. Wenn das Herdfeuer traulich die Stube erhellte, die Familie um die schlichte Lampe oder das Kerzenlicht versammelt war, die Glut im Ofen verknisterte, dann umschwebte das alte Glück die Firste und die Jugend lauschte den Erzählungen der Alten und die Alten träumten von der eigenen Jugendzeit. I. G. 53

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