Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1963

nung zu bringen. Einen n1us te rgültigen Ve rlauf nahm di e Mission im Kranken - haus dank des Entgegenkommens de r Ve.rwaltung, Ae rzt e 11n<l Schwes tern. Di e Missionsvorträge konnten von den Pati enten dur ch Kopfhöre r mitgehört werden . Drei Priest e r waren dreivi e rt e l S tund en lang am Palmsonntag unt e rw egs, hi s sie all e Kommu•n ionen an di e Krank enb e tten gebracht hatten. 18: Steyr. Di e 68jährige Rentne rin Elisabeth W a g n e r wurde in ihrer Wohnung in de r Dir ektionss traß e 4 gegen Mit ta g von e iner Hausbewolrnerin tot aufgefunden. Als Todesu r sache wurde e inwandfrei Gasvergiftung festgestellt. Die R entn e rin , di e auf Grund ihres Alte rs schon etwas ve rgeßlich war, dürfte das Abdrehen des Ga shahlles üb erseh eu haben. Di es i s t nun schon de r zweite töd lich e -Gasunfall innerhalL kurzer Zeit. 18. S t e y r. D e r 19jährige De tailkontrnkt e LLr Manfr ed Z e t t l , Konrads traße 31, ist beim Padd eln mit e i'ncm Faltboot im Steyrfluß in de r Nähe d es Wehr es bei Zwi schenbrücken gekentert. Pas - santen beobacht e ten, wie da s Faltboot in e inem Strud e l dir ekt aufgestellt wurde. Obwoh l zwei and e re Paddler ihrem Freund ·zu Hilf e kommen wollten, konn · t e er nicht mehr gerettet werden. Zweimal noch sah ma'll seinen Körper auftauchen . Eine Rettungsz ill e suchte stundenlang nach dem Ve runglückten , de r , obwohl er gut schwimmen konnte, e rtrunken. ist. ~eine Leich e konnte erst am 19. Mai, a lso einen Monat später, in Haiclershofen au s dem Stau see geborgen werden. 19. Steyr. D ie Witwenpensionistin Anna E i s t e r I e h n e r vollendet ihr 90. Lebensjahr. 20. St e yr. D e r Rentn e r Karl K o· s c h u t n i g, Gl e inker Gass e 33, fei e rte in voll e r Rüs ti gkei t die Vo ll endun g se io es 75 . Geburtstages. 21. A s c h a c h a n d e r S t e y r. Ln 83. Lebensjahre ist H e rr Franz Garstenauer, Altbürgermeister und Ehrenbürge r cl er Gemeinde A sdiach, in di e Ewigkeit eingegangen. Zahlreich waren die Funk - tionen, di e er im öffentlid1en Lehen mu - stergültig und im Sinne des Gemeinwoh ls bekleidet hatte, so daß er, von a ll en geehrt , in sein en alten Lebens ta gen auf e in reiches Lebenswerk zu rück blicken konnte. Er hatt e sid1 nid1t nur 11111 di e Gemeinde Asd1dch große Verdien s te e rworben ; · sondem war Stellv.-Obmann de s Aufsid, tsra tes de r Raiffe isenka sse, 30 Jahre lang Ausschnßmitglied der Sparka sse in Steyr, Obmannste ll vertreter des Bauernbundes, lan ge Zeit Obmann der Elektriziüitsgcno ssenschaft, Mitg lied des A uss chu sses d e r Grundverkehrskommission, de r Lagerhau s- und Molkereigenos - sen schaft Garsten, Ehrenohmann u . groß1üg ige r Gönner des Musikvereines, Grüncl11ng s1nitgli.ed Jer Freiw. Feuerw ehr s o~ wie al s le idenschaftlich er Weidmann P,icht c r der Gemei-ndejagd. Von se inem bäue rli chen Hofe, d em Tanzmayrgut, au s bewegte sich de r Trauerzug am 24. April - zum Orte, wo er im Friedhof mit allen üufl.eren Ehren, unter Antei ln ahme zahlreicher Männer des öffentlid1en Lehens 1111d vieler Gemeindehewohner, zur letzten Rnh e geb e ttet wurd e. 22. S t e y r. Der akademisd,e Maler Fr itz Bogg ans Langenzersdorf hatte in Steyr, im Kulturraum des Rathauses, ein e Ausste llun g von Graphiken veran· s talle t , die den Titel „Arbeit in Steyr" trugen und an I:fand von zahlreid1 en Bewegungsskizzen in cle11 Steyr-Werken ent - sta nden waren. Auße rdem zeigte Fritz Bogg eine Reih e von Ölgemälden, die ihn a ls Maler von der Art eines E gge r-Lienz, nahe verwandt d em Farbenthusiasmus der Impressionisten, erkennen ließen. 22. S t e y r. In d er Gleinke r Ga sse 4 e reigne te sich am Abend e in Blutve rbred, en. Na d1 dem Besud, mehrer e r Ga sthäu se r waren der 6ljährige Hilfsarhei1 e r Jose f F e i c h t in g e r und der 35 jährige Hilfsarbeiter uncl ehemalige Polizist Johann Eng Im a y r aus nichtiger Ursache in Streit geraten , in clessen Verla uf Jose f Feichtinger, e in Sd1wer: ,-orhestrafter, Johann Englmayr mit e in em Küd1 enmess e r ni ederstach. Obwohl di e L e bensge fährtin Englmayrs, die 38jährige Marianne Erl a c h e r, und der en Mutter, die 63jährige Witwe Theresia Wirr e r. dazwischengetreten sind uncl sid1 bemüht haben, die beiden zu trennen, konnten sie das Verbrechen uid1t m ehr verhindern. Johann Englmayr is t knrz nach se in e r Einlieferung in das Landeskrankenhaus sein e r schweren Stich. verletzung e rl egen . Im Laufe der Erhehnn gen hat Josef Feichtinger seine Verantwortung mehrere Male geändert. Anfangs gab er zwar zu, mit voller Absidit, aber in Notwehr, auf Johann Englmayr zugestochen zu haben, später aber wollte e r Volltrunkenheit geltend machen und von dem ganzen Vorfall nid1ts mehr wissen. Wegen Verclach tes de s Mordes wurde Josef Feid1tinger der Staatsanwa l tschaft angezeigt und dem kreisgerichtlid, en Gefangenenhaus eingeli efert . 127

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