Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1963

die U rlaubszeit in Steyr, bis e r sd1li eßlidi nach länger en Au s landsaufenthalten ganz hi eh er übe r siedelt e . 29. St e yr. Im Alte r von 67 Jahr en ist Frau Emma Re d e r , geb. Freiin von l:luddenbrock, einem H e rzl eiden e rl egen. Um die Tote traue rn de r Ga tt e, Jose f Red c r, de r Brude r Hau s Freihe rr von Buddenbrock sowi e di e Tö chter E rika Hrad, Il se Gramann und Chri s tine Hoffer -Sulm thal mit den Sdiwi eger söhn en de r V e r s torhenen , Dozeu t Dr. Otto Hrad und Dkfm. Walte r Gr amaun , sowi e die Enke lkinde r. 29. S t e y r. Auf dem le tzten Weg der Kind e r gärtnerin Maria Ai g n e r begleit e ten si e viel e Freunde und B ekannt e. Die b eliebt e Kinde·r gärtn e ri'll , di e di e Kind e r von der Nad1kri egs ze it bi s zu r P en sioni e rung b e tr eut h a tte, ve r st and es, die Kl e inen zu arti gen, fr oh en Kin dern zu e rzi ehen, die. mit gr oße r Anhä ngli chkeit an ihrer „Tante" Ai gne r hin gen. April 1962 l. G r Ü n b ur g. Die .2ljährige L andwirtstochte r Maria PI ö c h I fuhr mit einem PKW ihr es Vate r s von Ste inbadi nadi Grünhurg mit angezoge n er H andbremse, wodurdi d er Wa gen vor dem Ga s thau s Plursd, in Grünbur g in Brand ge ri e t. D e r 44jähri ge Gas twirt A lfr ed P l ur s c h und de r 56jähri ge Kaufmann Erns t Traunmüller dämmten da s F eu e r mit Sdiaumlösdier'll ein. De r Gei s tesgegenwart der b e iden Männ er verdankt es Maria Plöchl, daß si e se lbst h eil da vongekommen und am Wa gen nu r ein Sachschad en von 10.000 S ents tand en ist. 3. R e ichramin g. Von se in em Sohn Willibald wurde am Morgen der 62jähri ge Transportarbeit e r in den St ey rWe rken, Karl Wöhr n s c hi mm e 1, im Vorhau s seines Wohnhau ses in R eich1·aming, Arzberg 78, erhiin gt aufgefunden. In zähe r Arbeit hat sich Karl Wöhrnschimmel, des sen Gattin vor e ini gen J ahr en ges torben is t, ein E infamili enhaus gebaut. Er war ei'll b es ch e id en e r, fl e ißiger Mann und dürfte au s Einsamke it 1md wegen familiär e r Sorgen ,li ese T at b egangen h aben. 3. Enns. Erst vor kurzem er e ign e t e sid1 in Enns ein schwer es Explosio'llsunglück. Di esmal wurd e da s Hau s Hauptplatz 7 von einer he ftigen D e ton ation e rschüttert. Die 59jährige R entn e rin Jo se fs F e ichtn e r hatte an e in e r GaM! asch e hautie rt , wobei s ich ve rmutlich d er V~rschluß ge lod,ert hat und Ga s ausges trömt is t. Durd, di e Explosion wurde in der Wohn1111 g starke r Schaden ange richtet. Di e R ent11erin e rlitt dur ch di e Sti chflamme Brandwunden im Gesicht, an A rmen und Beinen, doch war en die Ve rl e tzun gen nicht sehr schwe r. Hin gegen e rlitt de r zwe ijährige E-nkel _Re inharcl G ö w e i 1, d„ r b eim Fen s t e r gesessen hatte, Brandwunden zweiten Grades und mußte sofo r t iu s Kind e rkr ankenhau s tran spo rtie rt we rden. 3. S t e y r . Mit ein e r großen Anhänge r sdiar al s Zuhöre r marsdiierteu vor ei ern Einzelridite r des K r eisgeridites Stey r Freunde und Ve rwandte d es be - kan11 ten Ei11- und Au sbr ed, e rkönigs Karl F I e i s c h ha c k e r an s St eyr als Ange - klag te auf, darunt e r di e gesdii edeu e Gatti11 d es Ausbred1erköni gs und dessen Elte rn . Si e waren angeklagt, di e Fludit Fl eischhacke r s am 9. Septemb er 1961 durch Mithilfe unters tützt zu haben. Di ese vorläufi g le tzte Flud1t d es Ga'llO· ven wa r so geschickt arrangi e rt , daß die Behönl en fa s t e in halbes J ahr lang völli g im Dunkeln tappt en, ehe sie ihr So r gen - kind wi ede r · din gfest mach en konnten. Di e A ngekla gten, insgesamt sieben an d er Zahl , wurden zu K erker s trafen in de r Dau e r von 10 Tagen bi s zu 5 Wochen ve rurteilt. 3. S t e y r . E in nid, t all tä glid1e r Prozeß fand vor e in em Schöffens enat des K re isge rid,tes St ey r statt. E s ging um da s Bu ch „Au s Krieg und Frieden" von Haus Ulrich Ru d e 1, e r sd1ienen im Presseverlag Göttingen, in d em Rudel, de r für se in e Tapferke it ais Fli ege r während des Zweiten We ltkri eges mit d em „ Eich enlaub mit Brillanten " ausgezeichu e t wurd e, Tagebu ch anfz eichuungen . uud Be trachtun gen au fgeze ichn e t hat. D as Buch wurde im Au gust 1961 vom Landesge ri cht Wien verboten. Di e Staatspolizei in Steyr fahnd e te auch hi e r nach Exempla ren und fand ein so ldi es in der Werksbüch er ei de r Steyr-We rke . Nun sprad1 da s Ge rid1t den Ve rfall d es Buches au s, da s heißt, daß dessen Ve rbreitun g nun and1 im Ge ri chtsb ezirk St eyr ve rboten is t. 3. S t e y r. D aß ein r eumnt1ges Ges tändni s auch zu einem milden U rte il führt , zeigte sid, vor e inem Steyr er Schöffen senat unter dem Vorsitz von OLGR. Dr. Zitta. Angeklagt waren der 24jähri ge Hilfsarbeite r Leopold W e i - ß e •n s t e i n e r und de r 32j ährige Ti schl e r Robert As c h e r m a y r aus 126

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