3. Ch ri stkindl. In Anwesenheit <les Präsidenten der Post- und Telegraphenverwaltuug für Oberösterreich und Sa lzburg, Hofrat Dipl.-Ing. Oettl, des Obe rpostrates Dr. Kern, <les Oberinspektors Mayrhofer aus Steyr und zahlreicher Ehrengäste wurde das Sonderpostamt Christk indl e röffnet. Schon am ersten Tag bewies ein Massenandrang von Be - s11cheri1 u'!ld Poststücken aus dem In- und A usland das rege Interesse und d ie Beliebt h eit dieser Einrichtung. Das Sond e.rpostamt wird he uer e rstmals durch den Postassistenten Franz Lukarsch ge lei'tet. 3. L e o n ·s t e i u. Ein tödl icher Arbeitsunfa l l. der dre i Kinder zu Halbwaisen werde~ ließ, erregte in Laussa a llgemeine Ante il nahme. Der 29 jährige Landwirt Hermann Bauer aus Laussa 18 arbe itete beim Ausheben eines :f?runuenschachtes mit, da er seit einiger Zeit nur mehr wenig \Vasser aus sei'!lem alteu Brunnen pumpen konnte. Obwohl mau i hn warnte, stieg . Hermann Bauer in den Schacht, um einige kleinere Arbeiten mit der Hand auszuführen , währen d ein Bagger die schwere Arbeit e rledigt e. P lötzlid1 rutschten Erdmassen ab und begruben den j ungen Landwirt unter sich . Jede H ilfe kam zu spät. H erman'!l Bau er konnte nur mehr tot geborgen werden. Er hinterläßt e ine junge Frau und drei unversorgte Kinder. 4. Steyr. Zu sieben Jahren schweren, verschärfte-n Kerkers wurde von einem St ey r e r Ges chworenen sena t unter dem Vorsitz von Kreisgerichts-Vizepräsident Dr. Prock (Erster Staatsanwalt Hafner, Verteid iger Dr. Grohs) nach ka um ci11 - tä_giger Verhaud luugsclauer der 3ljährige Hi lfsarbeiter Karl Möseneder aus Lungendorf, Gemeinde Pettenbach , wegen :ßranclstiftung verurteilt. De r etwas schwerfällige Hilfsarbeiter hatt e am 30. September dieses Jahres eine Kleefuhre vor dem Anwesen des Landwirtes Karl bi ll y i n L ungendorf, b ei dem er früh er gearbe itet und seine Frau kennengele rnt hatte, i n Brand gesteckt. Aus we lchem Grund er dies tat, konnte er nicht sagen. Aher da bekannt war, daß Karl Möseneder eine nid1t gerade glückliche Ehe mit de r Magd Hildegard hatt e, wurde angenommen, daß e r durd1 die Brandlegnug sein er Fra u und seiner Schwiegermutter U ns er He imalb /alt ist die Steyrer Zeitung sdrnd en wollte, indem er i'lls Gefängnis mußte und daher als Familienerhalter ausfiel. .. Im G'fängnis kriag i wenigstens a warms Frii hstück und hab mei Ruah", sagte er. 6- St ey r. Leopold Kamme .r h o - f e r, Fleischhauermeister i. R., Steyr, Blüm e lhuberstraße 7, ist im Alter von 66. Jahren ges torben. .7. S t e y r . Katharina Kai p 1 in g er in Steyr, Enge Gasse 1, die Seniorchefin der alte ingesessenen Konditorei Kaipliuger, ist im 86. Lebensjahre in die Ewigkei t eingegangen. 7. Steyr. Zum Nad1folger des Gym11a sia lclirek t ors Hofrat Dr. Scluna lzer, der in den Ruhestand tritt , wird Dr. Ru : dolf Eu g e I h a r d t , Professor au der Linzer BundeslehrerbiJduugsanstalt, genannt .. 9. S t e y r. Einen großen Festtag für Steyr bedeutete die Eröffnung d er neuen B rücke über die Enns, d ie in zwei Jahren Bauzeit mit ein em Kostenaufwand von üb er 22, Millionen Scl1i ll ing fertiggeste ll t worden ist . Die Kosten für diesen Brückenbau mußten aus den Mitteln der Stadt Steyr aufgebracht werde11, da der Bund j eden Zusdrnß für den Brückenhan ab lehnte, sid1 dafür aher be r ei t erk lärte. die beiden Ansd1lnßstücke Blüme lhube rstraße und Nordumfahrung (über di e Arbei,terstraße) zu bauen. Während jedod1 diese Anscl,lußstraßen nod, im a l t en- Zusta·nd sind, hi ete t sid1 die neue Brücke dem Benütze r als ein Verkehrsweg dar, der nicht nur modern, son - de rn iu seiner Linienführung aucl1 sehr schön is t. Am Vormittag wurcle die Brücke von Dechant Konsistorialrat Leopold Braudstätter in Anwesenheit des Landeshauptrnan'!les Dr. Heinrich ·Gleißner, der Landes räte Dr. Wenzl und Pritsch, des Bürgermeisters Josef Fellinger, des Bezirkshauptmannes Hofrat Dr. Markus Grabner sowie zahleicher Ehrengäste gesegnet. Anschließend begaben s ich die hohen Festgäste zurück auf den Stadtplatz, wo vor dem Rathaus die A11kunft des B undespräsidenten Dr. Adolf Schärf erwartet wurde. Im Ralllllen e iner Festsitzung im großen Sitzungssaal des Rathaus es e rhielt der Bundespräsident die künstl erisch ansgeführte Urkunde überreicht, die ihn zum ' Ehrnnbürger der Stadt Steyr . ernennt. Diese Würdigung schien angemessen, da es doch für Steyr eine hohe Auszeichnung bedeutete, daß der Bundespräsident persönlich zur Erö ffnnug der neuen Brücke gekommen 113
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