Oor Iälor und . 6Bi.ß Alibi Kriminalgeschichte von Bernd Ortselfer Inspektor Valentins Beförderung zum Oberinspektor stand bevor. Er wußte es, zwar nicht aus offiziellem Munde, aber es war sozusagen durchgesickert bis zu ihm . Doch da war dieser Fall „Rurik" , mit dem er nicht voran kam, und irgendwie ahnte eT, daß von diesem Fall alles abhing. Immer wieder hatte es in den letzten Monaten Juwelendiebstähle gegeben, ohne daß der Täter gefaßt werden konnte. Und der Mann, der nach Valentins Meinung mit Sicherheit dafür in Frage kam1 verstand es immer wieder , sich ein einwandfreies Alibi zu verschaffen. So auch diesmal. Schmucksachen im Werte von 3000 Mark waren vor zwei Tagen in. den frühen Morgenstunden aus einem Hotelzimmer verschwunden . Dann der übliche Passus: Täter konnte unerkannt entkommen. Ärgerlich knüllte Inspektor Valentin das Zeitungsblatt zusammen und warf es in den Papierkorb . Plötzlich kam ihm eine Idee. Er kramte ein Foto aus einer Schreibtischlade und ging im Geiste eine Anzahl seiner Kollegen durch. Schließlich gab er seinem Assistenten Anweisung, Harald Rurik für den morgigen Vormittag vorzuladen, und verließ das Büro. „Also, Sie streiten den Einbruch ab ", sagte Inspektor Valentin und zündete sich eine ,Zigarette an. Harald Rurik schien diese Frage nicht zu gefallen, denn er runzelte unwillig seine hohe Stirn: ,,Das habe ich Ihnen doch gestern schon wiederholt versichert - und dann, ich ha'be ein Alibi." Rurik lächelte nachsichtig. ,, Ich glaube, in meinem Falle gibt es wohl keinert Zweifel, es sei denn, ich besäße die Fähigkeit, zur gleichen Ze-it an zwei verschiedenen Orten zu sein - " „Sie leugnen es also ab", schnitt ihm Valentin das Wort ab . ., Gut, dann will ich Ihnen zeigen, daß man sehr wohl an zwei verschiedenen Orten sein kann, allerdings nicht in Ihrem Sinne. " Damit gab er seinem Assistenten einen Wink. Dieser öffnete eine Tür, und hereintrat, geführt von einem Polizisten, ein Mann, der sich in seinem Aussehen in nichts von Harald Rurik unterschied. ,,Bruno!" rief Rurik aufspringend und starrte den Eingetretenen vö!Hg perplex an. Inspektor Valentin, der wie ein Regisseur die Szene beobachtet hatte, winkte ab. ,, Genug", sagte er, und . zu Rurik gewandt, fuhr er fort: .,Damit haben Sie sich sel'bst überführt. Ich wußte es doch, daß ein Zwillingsbruder mit im Spiele sein mußte." Der Inspektor lächelte. ,, Und nun will ich Ihnen noch etwas verraten : Dieser Herr da, der Ihnen so täuschend ähnlich sieht, ist gar nicht Ihr Zwillings, bruder - sondern Kriminalsekretär Bohlen . Sie sehen, unser Maskenbildner hat eine gute Arbeit geleistet - " 96 KLEIDERHAUS r/)äeketl bringt für Damen, Herren und Kinder Bekleidung sowie Wäsche aller Art STEYR, HaratJmüllerstraße 16 1 Telefon 22 68
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