Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1962

15. N u ß b a cb. Ein Soldat aus der Ge - me inde ve rlor bei einer militärisdien Ucbung sein Leben. Der 19jährige Franz -Dietmair, der bei den Pionieren in Schwaz, Tirol, seinen Präsenzdienst le is t e te, ertrank bei einer \Vasserübung, als er von einer Zill e ins Wasser s türzte. Dietmair hatte es unte rlassen, vor d er Uebung di e Schwimmweste anzulege'1. 18. S t e y r. Ueber ganz Oesterrei ch la - 81et eine Hitzewelle. In Steyr erreichte de r Besuch in d en be id en Freibädern ein e ungewöhnlidie Höhe. Bei einer Wa ssert emperatnr von 23 Grad befanden sich an 1len Wochenendtagen im '1enen Steyrer Stadtbad über 6700 Personen und in de r Schwimmschule de r Steyr-Werke, di e in den Monaten zuvor bedeutend verschönt worden war, 3500 Men schen. Für die Schwimmschule b edeut e t e di ese Zahl den Besucherrekord . Sie r n i 11 g. Nach sieb en Jahren fancl wieder eine Firmung im Orte, vcrbn„den mit e iner Pfarrvisitation, statt. Diözesanbisd1of DDr. Franz Zauner, der am Samstag, 17. Juni , abend in Sierning eingetrof• fen war, spendete am Sonntag, den 18. Juni, nach cle r Pontifikalmesse, 128 Kintle rn d as Sakrament der Firmung. K e m a t e n a. d. Kr. Hohen Besuch empfing heute die Gemeinde, denn der Bundesminister für Land- und Forstw irtsdiaft, Dipl. -Ing. Hartmann, • war über Betreiben des Bürgermeiste r s Friedrich Schönber ger gekommen , nm sich übe r die Notwendigkeit. und den Fortgang der Kremsregnlieruug informieren zu lassen . Der Minister b esichti gt e di e Bau st ell en und kam zur Ue be rzeugung, daß der 10Jahres-Plan der Kremsregulierung eine Dringlid1keit is t , will man wertvollen Kullurboclen vor d en reißencle1.1 Wassern der Krems schützen. 19. K r e m s m ü n s t e r . Ein grauenh a ft es Unglück hat sich in de r Ortsdiaft Mairdorf zugetragen. Der 66jährige A uszugsbauer Franz Mayr fiel vom Lenkersi tz eines von Pferden gezogen en Heurechens, geri e t uuter den R echen uncl wurde zu Tocl e geschleift. 22. G a r s t e n . Der 22jährige Bu"udeshahnsdiaffn er Wilhelm Hausmayr aus St. Va lentin k am in der Station Lahmdorf unte r die Räder des P e rson enzuges, in cl em er Di enst madite, und erlitt eine Schädelzertrümme rnu g. Er war auf d e r Stell e tot . Der Sch affner dürft e aus d em Zug gefallen . od e r beim Au fspringen nn - Le r di e Rüd e r ge raten se in . 102 24. S t e y r. Frau Anna Z e I e n k a, ei ne über Stey r hinaus bes t en s bekanute Mundartdichterin, vollendete ihr 70. Lebensjahr. Frau Anna Ze lenka, geboren am 24. Jup.i 1891 i11 Steyr-Aichet, verbradite im alten Steyr eine sonnige Kindheit. Ihre Eltern waren de r Betriebsverwalter Johann · Ernst und d essen Gattin Franzis ka. 1912 verehelid1te sie sidt mit ei ern Eßme1.s t er Karl Pöllhuber, einem Bauerssohu aus dem Ri edgraben am Wie11erberg, Mid1eldod. Ein Jahr später wurde sie Mn lter, aber im gleidten Jahr verlor sie ihren Gatten. Im Jahre 1919 e rrid1tete sie eine Privatküd1e mit Kod, sdtu le; im Verlauf von vier Jahrzehnten hat sie mehr a ls fünfhund e rt Mädchen in der Kunst des Kod1ens 1md des Backen s unt erwi esen . Im Jahre 1927 sdiloß sie ihre zweite Ehe mit d em Schueiclermeister Karl Zelenka, d er ei.n fe insinniger Naturfreund und e in pass ioni er t e r Jäger war. Karl Zelenka erlag im Jahr 1949 e inem Autounfall , und wieder s tand Frau Anna Zelenka allein im Leben. In dieser sd1weren Zeit fand Frau Anna Ze lenka dadurch Tröst rmg und Linderung, claß sie sich nod1 mehr als bis dahin, der Poes ie widmete. Aud1 begann s ie ei n e r ege Vortragstätigk ei t, sodaß ihre Heimat- uncl Munclartgeclichte einem großen Kreis von Mensd1eu zugänglich wurdeu . Obwohl sie sdwn in frühere1.1 J ahten , angeregt durd1 Sepp Stöge r , Gregor Goldbad1er, Karl MayerFreinberg u. a., kl e in ere dicht er isdie Versuche unternommen hatte, behüt e t e sie ih r· poe tisches Sd,affen wie ein en Schatz vor d er Außenwelt. Erst int s ieb enten Jahrzehnt ihres Lebens bot sidi ihr die Möglichkeit, ein e Anzahl Gedid1te iu oberös t e rr eidiisd1 e r M·undart . in einem Bändchen zu vereinigen, welches sie 1957 unter d em Titel „Feierab'ncl-Geclanga" d er Oeff cn tlid1keit vorlegte. Schon na ch kurzer Zeit. war ein e zweit e Auflage notwendig. ln den Mundartgedichten Anna Zelenka s kommt di e Vo lkspo esi e in cl en edels ten Regungen zum A usdruck. Di e Liebe zur Heimat und zur Na tu,· ve rbindet sid1 mi t e legis che r Besinnlichke it, mit scblidit er u. echter Traue r na ch dem Vergangenen und mit ti efer Güte zu cl oo Mensdrnn. Die warmen Strahl en, di e Anna Zel enka in ihm Gedich.te hineinlegt, gleichen der milden \Värme der Herbstsonue. Mehrere Geclichte von Frau Auna Zelenka haben clurdt Chordirektor Emil Münzberg e in o gleidn ve rti ge Ver ton un g e~fahren. 24. N i e d c r n e II k i r d1 e n. Zwei Tote ford e rte e in Zusammenstoß, der sid1 gegen 21 Uhr er e ignete. D er Melke r Andreas Land graf nncl der Schlosser H c rhel"l

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