sie heute no~h von den Menschen der Südsee verwendet werden und au-:h von Robinson angewandt wurden . Der Erfindergeist des Menschen ist sich also zu allen Zeiten- gleich geblieben. Aus Bronze wurden Dolch- und Messerklingen angefertigt; aus Horn und Bein stellte man Nadeln, Pfeilspitzen und Webegabeln her. Es wurden ferner Reste von Tongefäßen gefunden, die auf die sogenannte ostalpine Pfahlbaukultur hin- · weisen, die den Funden am Mondsee sehr ähnlich sind . Bei diesen Resten kann man am besten die Zeit bestimmen, der sie zugehören, nämlich etwa 2000 v. Chr. Man schließt aus diesen Funden auf ei ne ausgedehnte Siedlung, die v.ie1leicht 30 - 60 Bewohner gezählt haben konnte. Man fand eine Art von „ Werkzeugatelier " vor, in dem die Erzeugung von Gebraud1sgegenständen betrieben wu rde . Teilweise kamen halbfertige oder mißlungene Stücke zum Vorsd1ein; im ganzen waren es ungefähr 2000 Exemplare, die dann teilweise nad1 Steyr, aber auch in verschiedene andere Museen wanderten. Durd1 diese Forsdrnngsergebnisse konme auch bewiesen werden, daß teilweise schon Landwirtschaft betrieben wurde . Am Plattenberg bei Kürnberg, im Steinbruch des Reingrubergutes , westlidi der Aussichtswarte auf dem Kürnberg, war eine widitige Station. Man fand Steinbeile, Meissel, Poliersteine, Steinhämmer, Klopfsteine, Topfscherben, Mahlsteine und Schleudersteine; diese Funde verraten, daß es sich hi er um eine jungsteinzeitliche Höhensiedlung handelt. In einem Bauernhaus der Umgebung wurde später ein solcher Mahlstein als Uhrgewicht verwendet. Die Forscher sind der Ansid1t, daß diese Höhensiedlung im Zusammenhang mit jener bei der Langensteinerwand steht . Im Plateau, das im Mühlbad1graben, von der Wallerkapell e bis zum Rebenstein ergut verläuft, fand man Aexte , Bad1geschiebe und Steinbeile. lm Prüddergut wurden eine Axt und Serpentinabsplitter gefunden. Auf der Path enbadieralm kam eine Lochaxt zu Tage, sodaß anzunehmen ist, daß djese Alm als ursteinzeitlidi e Almwirtsdiaft zu gelten habe . Beim Bertholdibründl in Garsten und beim Sandbauern wurden ebenfalls Funde gemacht . Alle diese Gegenstände stehen in Beziehung zur Langensteinerwand. Hier wa - ren die Steinzeitmensdien vor feindlich en Überfällen und vor dem Durchzug neugieriger Zeitgenossen gesdiützt. Man nimmt an , daß -es sich hier um einen bescheidenen Verkehrsweg durch den Ramingbam vom Enns- zum Ybbsta l und di e Enns abwärts bis zur Donau handelt. * Bisher haben uns die Funde besd1äftigt, di-e bis zum Jahre 192'3 gemacht wurden. Ich habe mir seit 1930 die Mühe genommen, den einzelnen Funden nachzugehen, die Örtlimkeit näher zu bestimmen und neue Fund e sicherzustellen. Tm kam dabei zu folgendem Ergebnis: 1. überall wurden die Fund e in der Nähe von hohen Felsen gemacht. Beim Langensteiner schließ t eine Wand gegen Süden das fast ebene Gebiet ;b. Die Feisen selbst sind etwa 10 bis H Meter hodi . Gegen Norden hin findet sidi fruditbare Ackererde. Beim BrückJer ragt der· Stein etwa 15 Meter, weithin siditbar empor. Der Rebenstein gibt dem Bauernhaus den Namen. Aum er ha t fast die gleid1e Lage wie d.er Langenstein, nur ist er etwas höher, fast 20 Meter. Gegen Norden hin findet man sattelartig fruchtbare Ackererde, die das Rebensteinergut trägt. Ebenso_ verhält es sim in der Gegend südlich vom Sauzahn, wo ebenfalls ein Fund gemacht wurde . 2. An jedem dieser vier Fundplätze ist eine Quelle zu finden. Beim Langensteiner nährt sie heute noch den Hausbrunnen. Beim Brückler liegt sie etwa 50 m nördlim vom Felsen entfernt offen da , von einem Holzgehäuse umgeben. Beim Rebenstein tritt sie als Hausladie offen zu Tage und beim Sauzahn bildet sie ein e Viehtränke inmitten einer Wiese, ungefähr 20 Meter vom Fundplatz. 62
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