Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1961

~ergbauern ber Gtetn3ett - f übltd) bon Gtet)r Nach ei11e111 Vortrng V0/1 HocJ.nv. Pfarrer Jos ef AS eh a U er, Laussa In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurden im Ennsknie, südlich von 'Steyr , zwischen Garsten und Losenstein, viele . Funde aus der Steinzeit gemacht. Schließlich kam man darauf, daß beim Langensteinergute in Laussa eine Werkstätte hir Geräte aus Stein bestand. Spiiter machte man Funde, die darauf schließen lassen, daß das Gebiet am Sonnberg in der Laussa, sowie am Kürnberg eine dauernde Besiedlung hatte, und. zwar von Leuten, die im bescheidenen Maße bere its Landwirtschaft betrieben, also Bergbauern der Steinzeit waren. Wei;in wir anhand einer Karte das Gebiet des Bezirkes Steyr umgrenzen, das uns hier beschäftigt, so bildet im Norden die Stadt Steyr selbst und im Westen dre Enns die Grenze, im :Süden der Laussabach und die Schifftalerhöhe und im Osten der Plattnerberg und Kürnberg ; die Verbindung gegen den Norden nach 'Steyr bildet der Ramingbad1. Aus der ältesten Steinzeit (bis etwa 5000 v. Chr.) wurden in Oberösterreich keine Funde gemacht. Da man aber in den angrenzenden Gebieten aus verschiedenen Ausgrabungen auf eine Steinzeitbe,siedlung schließen kam1, muß man notgedrungen annehmen, daß aud1 unser Gebiet damals bewohnt gewesen sei, allerdings nicht das Voralpengebiet . Für die jüngere Steinzeit (etwa 5'000 - 2000 v. Chr. ) nimmt man an, daß eine aus Ostasien stammende Rasse im Donautal ~iedelte, dann von einer stärkeren indogermanischen nordischen Rasse verdrängt wurde. Diese verdrängten Volksreste siedelten aus Schutzbedürfnis im sd1werzugänglichen Voralpengebiet, also auch im 'Ennstal südlich Steyr. Wenn auch Bronzegeräte und Gegenstände aus Bein vorkommen, der überwiegende Tei l der vorgefundenen Werkzeuge ist aus Stein; daher der Name dieser Per iode. Der bedeutendste Fqndplatz in unserem Gebiet ist die Langensteinerwand, die seinerzeit durd1 di e Anl egung eines Arbe itsdienstlagers teilweise verkleinert und verändert wurde. Dort grub Lehrer Dallner in den Jahren 1914 -1923 eine ganze Reihe von Gegenständen aus. Wir finden Steinwerkzeuge, so z. B. handtellergroße Flachäxte, Lod1äxte, Steinhämmer, Steinschläge}, Reibplatten, Reib- und Sd1lagsteine . Die Reibplatten dienten als Unterlage für die Mahlsteine. ·ferner gibt· es noch Klopf- und Poliersteine, Pfeilspitzen und allerlei Kleinwerkzeuge aus Feuerstein. Das Herstellungsmaterial bestand vornehmlich aus grünem Stein (Serpentin) und schwarzem Stein (Syenit) , die aus dem Geschiebe der Enns genommen worden waren. Es sind !durchwegs ha rte Steinsorten, die ·durch Reiben mit feud1tem Sand und Holz bearbeitet wurden. Bei diesen Werkzeugen ist bereits ,eine gewisse Kunstfertigkeit festzustellen . Man fand aud1 Werkzeuge vor, wie 61

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