den. Ohne sonderliche Erregung packte er seine Koffer. telegraphi erte dem Feinde, er breche nunmehr auf. um ihn zu · sd1lagen , und bestieg die Eisenbahn. Einige Freunde gaben ihm das Ge leit ; sie waren di e letzten, di e Nachridit über ihn zu geben vermochten, de1in von nun an wußte lange Zeit hindurch ni emand, wo He rr Valentin sich befand. Wir, die wir diese Geschichte erzählen, sind selbs tverstä ndli ch übe r die Reise unseres Helden genau unte rrid1tet . Aber wir werden uns hüten , Begebnisse aufzu - zählen, die mit dem Kriege nur wenig zu sdiaffen haben und dem Bilde des Kämpfers abträglidi sind. Es sei ledi glich ve rmerkt, daß Herr Valentin sieb Zeit nahm, die Früdite am Wege zu pflücken, und es auch wohl darauf anlegte, den Feind durd1 die Muße, weldie er ihm aufzwang, zu zermürben. Eben di eses gelang ihm vortrefflidi , denn di e Spannkraft der Truppen, die Wochen hindurch ein ödes Eiland absdiritten. und vergebens nach dem Fe ind e Aussdiau hielten, li eß mit jedem Tage nadi. Anfangs hatten die Posten - sei es aus blindem Eifer oder aus La ngewei le - zuwei len Alarmsdiüsse abgefeuert, die das ganze Lager zu den Waffen riefen , für nidits und wieder nichts , wie sid1 stets herausste llte. Mit der Zeit unterbl ieben aud1 soldi e Störungen, und zu guter Letzt sah sich der reid1e Mann, dem Pedrosa gehörte, um sei ne Erwartungen so arg betrogen, daß er voll er Unmut di e In sel verließ. Schon war es so we it, daß die Soldaten die Reveille übersdiliefen, weil sie im Traume fanden, was die Wirklichkeit ihnen versagte, da näher te sidi der Küste ein Schiff. Im Nu hatte das Hee r seine Stellungen bezogen, mußte aber enttäuscht mit a·nsehen, wie nur eine kleine Jolle zu Wasser kam und eil ig dem Strande zustrebte . Kaum daß das Fahrzeug auf Sand knirschte·, madite es sidi audi wieder davon und ließ elnen Mann zurück, der dem entsd1windenden Dampfer lange nad1winkte, ehe er di e Uferhän ge erklomm. Ein Doppelposten nahm den Anköm'mling in Empfang und führte ihn vor den Kommand ierenden General. Die Unterredung, we ldi e sid1 zwisdien den beiden Männ ern zutrug, halten wir für dermaßen bedeutungsvoll , daß wir sie im Wortlaut wiedergeben. ,. Wer sind' Sie? " fragte der General. ,. und was hihrt Sie auf diese Insel? " Der An geredete lächelt e. ,. fdi bin aus dem gleichen Grunde hier wie Sie. Es wird Ihnen sogleich ei nl euditen . wenn Sie erfahren , daß Fid el is Va lentin vor lhnen steht. " Kein Donn erschlag hätte den Genera l heftiger r ühren können als Herrn Valentins sd1lichte Worte. Er sprang auf und star rte den Gegner an. ,. Sind Sie gekommen, um sidi kampflos zu ergeben? " ,, Im Gegente il ", erwiderte der andere. ,, Im bin gelandet, um Krieg zu führen. " Ein hilflose r Blick des Generals st re ifte di e Of fizie re. ,. Und wo, darf im fr agen", befi nd en sidi Ihre Truppen? " ., Ich habe keine ", versetzte Herr Valentin frohgemut und entzündete eine Ziga rette , nid1t ohne Mühe, denn erst das dritte Streidiholz gab Feuer her. Der_General war jed.och viel zu sehr mit sei nen Gedanken beschäftigt, a ls daß_er die Herausforderung wa hrn ahm. Erregt sdiritt er auf und ab und blieb sdiließlich vor dem Fremden stehen. ., Es wäre mir ei n leidites, Sie gefa nge n zu nehmen. " .,Daran zweifelt ni ema nd . Ich frage mid1 nur, ob es lhnen vi e l Ehre eintragen würde." - ,. Das ist es ja! " b rü ll te der Genera l und stampfte mit dem Fuß. ,. Sie haben midi in eine üble Lage gebrad1t, denn man braucht kein Heer, um einen ei nze lnen Zivilisten zu bewältigen. " ,. Rimtig " , sagte Herr Valentin. ,. Anderseits ist ein einzeli1er Mann kaum imsta nd e, ei n ganzes Heer zu vernidi ten. Er hät te zumindest all e Hände vo ll zu tun. " Der General gab keine Antwort . Er sann vor sid1 hin, angestrengt und lange, jedodi mit gutem Erfolg, wie sid1 gleich darauf ze igen so1l te . Seine Stirnfalten glät51
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