Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1961

Merkmale zur Kre1»s1»ekä111pfung Daß Krebs heilbar ist, wenn er möglichst früh in seinem Beginn erkannt und cler Kranke raschest einer geeigneten Behandlung zugeführt wird, dürfen wir heule mit Bestimmtheit sagen. Ohne sachgemäße Behandlung führt jedoch der Krebs un - weigerlich nach kürzerer oder längere.r Zeit zum Tode. Die Krebserkrankung ist dadurch charakterisiert, daß die Krebszellen schran - kenlos ins Gewebe eiod1·ingen und dieses zerstören. Einzelne Krebszellen können durch die Lymphwege oder durch die Blutbahn verschleppt werden und in anderen Organen des Körpers neue Geschwülste erzeugen. Durch Blutungen aus der Krebsgesd1wulst, durch Zerstörung und' Drude auf lebenswichtige Organe kommt es zu einem zunehmenden Kräfteverfall und sd1ließlich zum Tode. Die Krebsgesd1wulst beginnt als eine knotige, derbe, meist schmerzlose, langsam wad1sende Anschwellung, die Neigung zu geschwürigem Zerfall zeigt. Es i st wichtig, zu wissen, daß die Krebsgeschwulst im Beginn keine Schmerzen verursacht! Da es für eine erfolgreiche Behandlung von größter Wichtigkeit ist, daß der Krebs möglichst frühzeitig erkannt wird, und da wichtige Beobachtungen auch von Laien festgestellt werden können, seien die hervorstechendsten Krankheitserscheinungen hier zusammengestellt. Wenn solche Erscheinungen auftreten, muß unverzüglich der Arzt aufgesucht werden, denn nur er kann eine richtige Diagnose stellen und die verantwortungsvolle Entscheidung treffen, ob eine Krebserkrankung vorliegt oder nicht. Die Krebserkrankungen sitzen bei Männern vorzugsweise in der Lunge, im Magen und im Darm, bei Frauen vorzugsweise in den Geschlechtsorganen, im Magen und in der Brustdrüse. Sitz der Krebsgeschwulst: Haut Lippen, Zunge .Rachen, Kehlkopf .Schilddrüse Bronchien, Lunge .Speiseröhre .Magen .Darm .Mastdarm Niere, Blase Brust (bei der Frau) Gesdileditsorgane (weibliclie} Krankheitserscheinungen: Langsam wachsender flad1er Knoten oder schlecht heilendes, verkrustetes Gesdiwür. Langsam wadisender derber Knoten, der später geschwürig zerfallen kann. Heiserkeit, blutiger Auswurf, Schluckbeschwerden, chronischer Katarrh. Plötzliches Größer- und Härterwerden eines schon längere Zeit bestehenden Kropfes. Hartnäckiger Husten, chron. Katarrh, blutiger Auswurf. Schluckbesdiwerden, vor allem zunehmende Unmöglichkeit, lesto Speisen zu schlucken. Druck- und Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Widerwillen gegen Fleisch, Aufstoßen, Erbrechen, Blässe, Abmagerung. Darmkrämpfe, Wechsel von Verstopfung und Durchfall. Blutbeimengungen zum Stuhl (frisches Blut oder altes Blut als sd1wärzliche Massen). Stuhldrang ohne richtige Stuhlentleerung, Abgang von rötliclier, übelriecliender Flüssigkeit oder Schleim, Blutbeimengungen zum Stuhl. Blutbeimengungen zum Urin. Kleine sclimerzlose Knoten und Verhärtungen in der Brust, Verziehung der Brustwarze. Einziehung der Haµt der Brust. Gescliwüre treten erst in fortgesclirittenen Stadien auf. Unregelmäßige Blutungen, besonders Blutabgang zwisclien den Monatsblutungen oder nacli Aufhören derselben. Bräunlid1er oder fleisclifarhener Ausfluß. ·v orsteherdrüse Bescliwerden heim Wasserlassen. Häufige Blasenentleerung (Prostata} von nur wenig Urin. Krebsverdäd1tige Allgemeinersclieinungen sind: zunehmende Blässe, starke Ermüdungsersclieinungen, fortsclireitende Gewiclitsahnahme. Bei Personen, welclie erblich mit Krebs belastet sind oder an clironisclien Krankheitszuständen leiden, werden regelmäßige, alle Jahre durchgeführte ärztliclie Kontrollen empfohlen. Es ist zu bedenken, daß das Auftreten einer Krebsbildung sclion nad1 dem 35. Jahr keine seltene Ersclieinung darstellt. Die Entscheidung über die durchzuführende Behandlung ist Sache des Arztes. Die Behandlungserfolge aind um ao besser, je früher der Krebskranke zur Behandlung kommt . 122

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2