ihre Namen verklungen. Doch in den Steuerbüchern der Stadt sind sie uns über¬ — liefert: der Pluetlhof, der Galtnerhof, der Göttenhof die alle an der Schlüssel¬ hofstraße standen oder noch stehen. Galtnerhof hieß das Haus Schlüsselhofgasse Nr. 55 (früher 59), in welchem Jäger von Waldau seine Brauerei hatte und das eine eigene Wasserleitung besaß. Als im Jahre 1885 die Jägerkaserne (heute Fachschule für Eisen= und Stahl¬ bearbeitung) gebaut wurde, wurde in der Nähe des Schlüsselhofes am Ennsufer ein Brunnen abgeteuft, der nebst einen Hausbrunnen die Kaserne mit Wasser versorgte. Für den Bau der Artilleriekaserne am Tabor wurde 1903 eine Druckrohr¬ leitung zum neuerbauten Hochreservoir am Holzberg geführt, von welchem dann eine Gravitationsleitung in die Artilleriekaserne (jetzt Alpenjägerkaserne) gelegt wurde. Im Kriegsjahre 1915 wurde von dem Brunnen eine Druckleitung durch die Schlüsselhofgassegebaut, von welcher ein Strang in die Fischergasse abzweigt. Der vor dem HauseSchlüsselhofgasse 17 befindliche Brunnen wurde jedoch erst 1933 entfernt. Nach dem Kriege begann die Besiedlung längs der Posthofstraße. Den Sied¬ lern konnte aus der Gravitationsleitung zur Kaserne kein Wasser abgegeben wer¬ den; sie wurden daher direkt an die Druckleitung des Brunnens beim Schlüssel¬ hof angeschlossen. 1926 wurde der Turnplatz des Deutschen Turnvereines an die 1915 erbaute Leitung angeschlossen. Auf Ersuchen der Bewohner des Holzberges wurde vom Hochreservoir ein Strang zu dem alten Brunnen beim Hause Dachsberg 4 geführt. Die Stadtgemeinde konnte bei den in den letzten Jahren vorgenommenen An¬ schlüssen den kontinuierlichen Wasserbezug nicht mehr garantieren, da der Brunnen in wasserarmen Zeiten nicht genug Wasser lieferte. Nach der Erbauung der Schönauervilla, Schlüsselhofgasse 16, ließ sich der Besitzer Quellwasser aus Dietach in sein Haus leiten. Im Jahre 1933 wurde der öffentliche Brunnen vor der Reithofervilla entfernt. VI. Stadt In der Einleitung wurde bereits auf die vermutlich ältesten Brunnen in der Stadt, den Brunnen im „Brunnengassl“, und den bereits entfernten Zieh¬ brunnen am Stadtplatz vor dem Rathaus verwiesen. Die alten Stadtbilder zeigen uns noch einen Ziehbrunnen am Zusammenfluß der Enns und Steyr, zur Mühle unterm Schloß gehörig. Auch dieser Brunnen dürfte der ältesten Zeit angehören. Von einer Wasserleitung in der Stadt hören wir jedoch erst Ende des 16. Jahrhunderts. Da scheint das Pumpwerk in Zwischenbrücken gebaut worden zu sein. Um 1572 erbaute Michael Aidn den hohen Wasserkunstturm, 1909 wurde festgestellt, daß der — schon lange schiefstehende — Wasserturm in seinen Funda¬ menten nachgegeben hatte. Die Abweichung war 32 cm. Der Turm wurde daher teilweise abgetragen. Ein Wasserrad pumpte, von den Wassern der Steyr bewegt, das Wasser aus der Steyr in den Turm, von wo es durch die eigene Schwere den Stadtbrunnen zugeleitet wurde. Aus einem Bericht des Magistrates an das Schloß 1586) erfahren wir, daß das Wasserdruckwerk mit „3 Stiffen und einem höl¬ zernen Rad“ durch einen Werkmeister aus Augsburg erbaut wurde. Der Wasser¬ fluder war 3½ weit und ½ Schuh tief, das Wasserrad 14 Werkschuh hoch. Das Wasser wurde in einem Bleirohr von 75 mm lichter Weite und 18 mm Stärke 93 Schuh hoch gedrückt. 82
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