er „Marienbrun“. 1893/94 wurde er in seiner jetzigen Gestalt erneuert. Auch der „Fleischhackerbrunnen“ zwischen C. Nr. 143 und 140 erhält sein Wasser aus dieser Leitung. Nachdem noch zwei Brunnen im Bürgerspital von ihr gespeist wurden, fließt das Leitungswasser in die Steyr ab. Das Überwasser des „Roten Brunnen“ wird an die Häuser C. Nr. 139, 157 und 134 — das des Fleischhackerbrunnens an die Häuser C. Nr. 166 und 82 abgegeben. Im Jahre 1635 nahm die Stadt von 90 Hausbesitzern und fünf Einwohnern das Brunngeld ein. III. Wieserfeld Eine weitere Leitung aus der gleichen Brunnstube führte in das Wieserfeld. Sie wurde vermutlich zur Zeit der Entstehung der Wieserfeldvorstadt erbaut, wenn sic nicht vorher schon zum „Wieshof“, dessen Lage heute noch unbekannt ist, führte. Die Leitung ist durch den Kleegarten gelegt, unterfährt den Pfefferlweg und Pfef¬ zur Sierninger Straße ab und lenkt das kostbare Naß durch ferlgarten, biegt dann die Mitte des Wieserfeldplatzes. Dem Auslaufbrunnen wurde eine Feuerlacke zu¬ gebaut, aus welcher das Überwasser zu einem Brunnen beim Hause der Schwe¬ stern (Wieserfeldplatz Nr. 6) geleitet wird. Die Leitung liefert 35 Liter in der Minute. Die Brunnengemeinde besitzt außerdem einen Ziehbrunnen in der „Mitteren¬ gasse“ vor dem Hause Nr. 2, dessen Bau schon im Ratsprotokoll 1571 erwähnt wird. 1789 wurde der Brunnchor am Wieserfeld aus Mauthausner Granit her¬ gestellt. 1799 baute die bürgerliche Gemeinde im Wieserfeld abermals einen „taug¬ lichen“ Ziehbrunnen, um bei künftiger Feuersgefahr mehr Wasser aufbringen zu können und das Wasser nicht aus fernen Reservoiren heranbringen zu müssen, wenn die eigenen Becken eintrocknen sollten. Herr Ignaz Mann verband sich zur Herstellung eines solchen öffentlichen Brunnens neben seinem Hause Wieserfeld Nr. 31 (heute Wieserfeldplatz Nr. 11, Mittere Gasse 2), wenn er Wasser in seinen Garten leiten dürfe, wobei er die Herhaltung dieser Leitung auf eigene Kosten übernehmen wollte. Der Bäckermeister Amon vom Haus Mittere Gasse 1 wollte 30 kl. beitragen, wenn ihm gestattet werde, sich nicht nur das Überwasser aus dem Gemeindegrander zuzueignen, sondern es auch nach seinem Hause leiten zu dürfen. Herr Jakob Seiler (Steyrdorf 83, heute Sierninger Straße 34) wünschte, daß das Überwasser des Feuerbrunns im Wieserfeld, welches damals Ignaz Mann von dem Brunnen des Viertl= und Brunnmeisters Krennmüller bezog, künftig ganz einer Leitung überlassen werde (Gewährbuch I, S. 472/73). Am 28. 9. 1892 wurde beim Brunnen am Wieserfeld ein Reservoir errichtet. Als im Jahre 1848 eine Planierung des Wieserfeldplatzes erfolgte, erhielt der Brunn am Wieserfeld¬ platz einen neuen Brunnenkorb. Schließlich sei noch der Schöpfbrunnen im Mehl¬ graben erwähnt, der 1896 von der Stadtgemeinde zur Erhaltung übernommen 1 wurde. Die Besitzer der Häuser Wieserfeldplatz 50 (C. Nr. 363), Mehlgraben (C. Nr. 369), Nr. 2 (C. Nr. 366), Nr. 6 (C. Nr. 360), Nr. 8 (C. Nr. 359), Nr. 10 (C. Nr. 358) mußten Beiträge zur Erhaltung zahlen. IV. Bei der Steyr Eine sehr alte Leitung versorgte das Bruderhaus und die umliegenden Häu¬ ser mit frischem Wasser. Die Quellstube zu dieser Leitung, welche von einer eigenen Brunnengemeinde erhalten wird, befindet sich am Beginn des Mehlgrabens vor dem Hause Nr.1. V. Ort Ort, die 1543 schon 55 Häuser zählte, hat sich keine Brun¬ In der Vorstadt Die Vorstadt hat sich ähnlich wie das Aichet auf bäuerlicher nengemeinde gebildet. Grundlage entwickelt. Von den uralten Gutshöfen kennen wir heute nur mehr den Schlüsselhof. Die anderen Höfe stehen zum Teil nicht mehr, zum Teil sind 81
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