II. Steyrdorf Ist Steyrdorf einer der ältesten Stadtteile, so dürfte auch die Wasserleitung Steyrdorf zu den ältesten aller Leitungen gehören. nach Die Quelle der Leitung entspringt auf dem Grunde des jetzt abgetragenen Hauses Sierninger Straße 122, auf der Parzelle 1360. Die Brunnstube befindet sich unter der Straße. Das Wasser wurde in Holzröhren über die „Bucklige Wiese“ in die Sierninger Straße, dann durch die durch den Garten des Kleehofes — Kirchengasse bis zum Öffentlichen Brunnen an der Mauer des heutigen Realgym¬ nasiums geleitet. Heute wieder durch eine Brunnengemeinde Steyrdorf verwaltet, war die Lei¬ durch Dezennien im unbestrittenen Besitz der Stadtgemeinde. tung Im Jahre 1832 zählte die Brunnengemeinde 121 Mitglieder. Die Abgabe Wasser blieb streng auf die Grenzen der alten Vorstadt Inner=Steyrdorf be¬ von schränkt! (Sie wurde auch Edlbauerleitung genannt). Im Jahre 1880 wurde die Leitung neu hergestellt und die Beitragsleistung mit den Parteien neu geregelt. Noch in den letzten Jahrzehnten wurden neue Parteien an die Leitung ange¬ schlossen: So erhielt das Haus Sierninger Straße 95 Wasser für den Garten, die Vorstadtpfarre wurde 1882 angeschlossen und die Häuser Sierninger Straße 2, Kirchengasse 20, 18 und 4 wurden 1910 mit Wasser versehen. Die Leitung lieferte 3.250 Liter Wasser pro Stunde. 1911 wurden die schad¬ haften Holzrohre durch Eisenrohre ausgewechselt. Die Leitung wurde „Städtische Aichetleitung" oder „Michaelerleitung“ genannt. Heute endigt die Leitung beim Hause Kirchengasse Nr. 8. Der Brunnen beim Realgymnasium wurde an die Leitung in der Schlüsselhofgasse angeschlossen. Im Jahre 1559 baten zirka 20 Bürger der Siechengasse äußers Tor (Sier¬ ninger Straße außerhalb des Frauentores) die Stadt um Geldhilfe, da sie sich auf Jörg Malzers Brandstatt einen Brunnen graben lassen wollten, um das zu ihrer Notdurft nötige Wasser, das sie in der Nähe nicht bekommen konnten, zu erhalten. Die Stadt ließ durch den Stadtmautner Matthias Reischko den beiden Viertelmeistern Hans Hohenauer und Hans Haller und an Jörg Malzer, auch Messerer, 32 Pfund Pfennige auszahlen. Es dürfte dieser Brunnen beim Aichet¬ schlößl gegraben worden sein; der Auslaufbrunnen aber stand vor dem Bruderhaus. Der Brunnen wurde später in die Bruderhausmauer verlegt. Die „Brunnen¬ gemeinde Bruderhaus“ besteht heute noch. Am 17. Dezember 1928 wurde eine neue Wasserleitungsgenossenschaft in Steyrdorf gegründet. Eine weitere Leitung, deren Quelle im Garten des Hauses Gärtnergasse 4 ist die Kleinheitzische= oder Rathmayrleitung, so genannt, weil sie im uralten liegt, Bäckerhaus, dessen Besitzer Kleinheitz und Rathmayr waren, endete. Die Leitung dürfte sehr alt sein. 1443 verkaufte Philipp Lederer dieses Gut an den Bäcker Peter Wiersing samt dem Wasser, welches von diesem Gut herabrinnt. An den gleichen Strang ist ein Haus in die Sierninger Straße angeschlossen. Hausbesitzer zahlten der Herrschaft Oberaichet Brunngeld. Die —— Von der Brunnstube in der Stiegengasse (hinter dem Hause C. Nr. 495 Sierninger Straße 116) führte eine „9“ Leitung durch die Sierninger Straße in Ge¬ das „Außensteyrdorf“. Sie speist den „Roten Brunnen“, weshalb sich die Der meinde, welche den Brunnen erhält, auch „Rotenbrunnengemeinde“ nennt. 1852 „Rote Brunnen“, so genannt, weil er früher ein rotes Holzdach hatte, wurde durch einen Brunnen aus dem Kloster Gleink ersetzt und 1868 umgesetzt. 1875 heißt 79
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